„Elektrozelle“ vor der Kunsthalle Wien am Karlsplatz
Seit 2. Februar 2000 versorgt das Elektrofrühstück der Künstlerin und Filmemacherin Bady Minck zehntausende hungrige und regierungskritische Konsumenten mit Informationen zur politischen Lage in Österreich. Was als schneller, heftiger Newsletter im Kampf gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ begonnen hat, ist zu einem länderübergreifenden Projekt an der Schnittstelle von Kunst und Politik geworden.
Nach Luxemburg (Casino – Forum d’Art Contemporain, April bis Juni 2000), Fribourg / Schweiz (Kunsthalle friArt, August bis Oktober 2000) sowie Lyon und Dijon / Frankreich (Oktober/November 2000) materialisert sich das Elektrofrühstück am österreichischen Nationalfeiertag im project space der Kunsthalle Wien. Von 26. Oktober bis 19. November wird die Elektrozelle zu einem konkreten Ort der politischen, künstlerischen und philosophischen Auseinandersetzung mit den Folgen der blauschwarzen Wende in Österreich: das Entstehen einer zivilgesellschaft in Österreich, die Strukturen der Gegenöffentlichkeit, die Vernetzung von Kunst, Politik und neuen Medien sind einige der Themen, die in der Elektrozelle diskutiert werden.
Jeden Donnerstag serviert die Elektrozelle geistige und reale Nahrung für Bauch und Hirn: vor den Vorträgen von Doron Rabinovici, Isolde Charim, Marie Ringler und Marc Ries gibt es Kostproben aus den Frühstücksmenus der jeweiligen Großeltern.
Während der Öffnungszeiten stehen Computer und Kaffeemaschine online bereit, um über die Elektrofrühstücks-Homepage reisen durch die Gegenöffentlichkeit zu ermöglichen. Gleichzeitig sind die in der Elektrozelle gehaltenen Vorträge per Videomonitor abrufbar.
Die Elektrozelle geht am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, ans Netz. Um 17 Uhr gibt es ein israelisches Frühstück und die Elektroansprache zum Nationalfeiertag von Burghardt Schmidt. Um 18 Uhr spricht Doron Rabinovici über ready made demos.