Kunsthalle Wien

In den 1950er und 1960er Jahren galt Beton als Inbegriff der Moderne. Sogar ein eigener, auf das Material Beton bezogener Baustil etablierte sich, der so genannte Brutalismus (benannt nach dem französischen Wort für Sichtbeton: béton brut). Brutalistische Architektur zeichnet sich nicht nur durch eine expressive Verwendung von Beton aus, sondern auch durch eine deutliche soziale Komponente. Sie steht für sozialen Wohnungsbau, für kommunale Bildungseinrichtungen, für Kulturzentren, für Universitäten. Diese Architektur zielte explizit auf eine Veränderung der Gesellschaft ab; sie ist gewissermaßen Form gewordene Utopie. Heute sind viele Gebäude der damaligen Zeit vom Abriss bedroht und ihre Zielsetzung gilt als gescheitert. Angesichts dieser dystopisch verfärbten Moderne arbeitet die bildende Kunst noch einmal ihre ursprünglichen Ideen heraus, ihre Euphorie, aber auch ihr Scheitern. Nicht aus nostalgischer Sehnsucht heraus, sondern als Erinnerung daran, dass Architektur einmal mehr war als nur umbauter Raum und Beton nicht nur ein Baustoff ist, sondern ein historisch wie ideologisch aufgeladenes Material.

Künstler/innen: Kasper Akhøj, Heba Amin,Monica Bonvicini, Mark Boyle, Andreas Bunte, Tom Burr, Thomas Demand, WernerFeiersinger, Karsten Födinger, Cyprien Gaillard, Isa Genzken, Liam Gillick,Annette Kelm, Hubert Kiecol, Jakob Kolding, Miki Kratsman, Susanne Kriemann, David Maljković, Jumana Manna, Ingrid Martens, Isa Melsheimer, Olaf Metzel,Maximilian Pramatarov, Heidi Specker, Ron Terada, Tercerunquinto, SofieThorsen, Klaus Weber, Tobias Zielony

Kurator/innen: Vanessa Joan Müller, Nicolaus Schafhausen

Spezielle Führungen

Vienna Ugly – an urban exploration
Jeder kennt die schönen Seiten Wiens. Vienna Ugly – an urban exploration hingegen geht über die Klischees von beindruckender Architektur, Schnitzel und Sissi hinaus.

ArchitekTour Wien
Erkunden Sie auf der ArchitekTour von Favoriten über die Innenstadt bis über die Donau die faszinierendsten Betonbauten Wiens.

Alle Informationen zu den Führungen finden Sie hier.

Pressestimmen

• „Cool grey has rarely been so sexy“

  –keen on Concrete Issue, 10.10.2016

• „„Beton“, Kuratorin Vanessa Joan Müller und die KünstlerInnen Sofie Thorsen und Werner Feiersinger im Gespräch“

  –okto: Senf TV, 19.9.2016

• „Béton: The history of a concrete-clad utopia“

  –We Make Money Not Art, 2.9.2016

• „Zeichen für Optimismus“

  –monopol, 26.8.2016

• „Hart wie Real Life“

  –art, 5.7.2016

• “ Flüssiger Stein – spröder Charme“

  –Kurier, 4.7.2016

• „Beton: Ideen im Flackerlicht und hellen Sonnenschein“

  –Der Standard, 25.06.2016

• „Billig, flexibel, variantenreich“

  –ORF.at, 26.06.2016

• „Kunsthalle Wien: Der Stoff, aus dem die Träume sind“

  –Die Presse, 27.06.2016