Gregor Sailer: Kokerei Hansa

Ausstellung
16/4 2010 — 18/8 2010
Museumsquartier / VideoWall

Kokerei Hansa

Dia-Schau, s/w
Ca. 10 min 40 sec

Schauplatz der 2003 von Gregor Sailer aufgenommen Serie Kokerei Hansa ist die 1928 in Betrieb genommene und vom Architekten Helmuth von Stegemann und Stein geplante Dortmunder Großkokerei Hansa. Zu Spitzenzeiten wurden dort im Schichtbetrieb von rund tausend Arbeitern täglich bis zu 5200 Tonnen Koks produziert. Im Jahre 1992 wurde die Produktion eingestellt und wenige Jahre später wurden Teile des Industriestandortes unter Denkmalschutz gestellt. Besondere Qualität erhält Gregor Sailers Fotodokumentation unter anderem dadurch, daß sich der Künstler nicht nur auf die denkmalgeschützten Produktionsbereiche konzentrierte sondern auch mittlerweile abgerissene Gebäude ablichtete und somit das Betriebsgelände letztmalig in seiner Gesamtheit dokumentierte.

Durch das diffuse und kontrastlose Licht erscheinen die Bauwerke ruhig und zeitlos. Der Blick des Fotografen führt den Betrachter über Ofendecken, Meistergänge, Bandbrücken und Bahngleise und weist ins Unendliche. Die beklemmend schöne Ästhetik der Industrieruine wird durch die Kargheit der Natur in den Wintermonaten verstärkt und dokumentiert in einer Momentaufnahme das Ineinandergreifen von gebauter Architektur, Technik und Natur.

Gregor Sailer, geboren 1980 in Schwarz in Tirol, studierte Kommunikationsdesign, Studienrichtung Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund und erhielt 2007 den Europäischen Preis für Architekturfotografie. Zahlreiche Ausstellungen darunter Galerie Fotohof, Salzburg, Fotomuseum Winterthur, Schweiz, Museum Folkwang, Essen.

Zuletzt erschien in der Edition Fotohof, Salzburg der Bildband Subraum. Gregor Sailer, Johannes Naumann, Stefan Tuschy. Mit einem Vorwort von Gerald Matt, 2010.