Julian Rosefeldts Kunst ist zeitgenössische Malerei mit der Kamera. In den beiden Vier-Kanal-Arbeiten The Ship of Fools von 2007 und Meine Heimat ist ein düsteres, wolkenverhangenes Land von 2011 entwirft der deutsche Künstler eine emotional berührende, filmische Auseinandersetzung mit einem klassischen Genre der Malerei ? der Landschaft. Rosefeldts filmische Choreografien aus Zeit-, Bild- und Raumkombinationen, in denen der Ton stets eine zentrale Rolle einnimmt, greifen kulturgeschichtliche Themen auf und übersetzen sie in die Gegenwart. Der Zwiespalt einer deutschen Befindlichkeit, die ideologische Naturüberhöhung, die Nostalgie, die mit einer kulturell reichen Vergangenheit verbunden ist, und eine mystische Naturerfahrung sind die filmischen Ingredienzien, die sich in einem dialektischen Spiel von Pathos und Tragik, Einsamkeit und Verbundenheit, Sehnsucht und Verlorenheit entfalten.
Julian Rosefeldt, geboren 1965 in München, lebt und arbeitet in Berlin.
Kuratorin: Angela Stief