In Fetzen
Elfriede Jelinek (*1946) zählt zu den bedeutendsten und gleichzeitig umstrittensten AutorInnen des deutschsprachigen Raums. In ihrem vielfältigen literarischen Schaffen, das Lyrik, Prosa, Essays, Hörspiele, Romane und Theaterstücke umfasst, thematisiert sie allgegenwärtige (männliche) Herrschafts- und Gewaltverhältnisse und verbindet Kunst untrennbar mit gesellschaftspolitischer Stellungnahme. Selbstreflexiv und kritisch ist auch ihr Zugang zur Mode, denn: „Von wenigen Dingen verstehe ich so viel wie von Kleidern. Ich weiß wenig von mir, interessiere mich auch nicht sehr für mich, aber mir kommt vor, daß meine Leidenschaft für Mode mir mich selbst ersetzen kann […]. Ich beschäftige mich mit Kleidung, damit ich mich nicht mit mir beschäftigen muß, denn mich würde ich sofort fallen lassen, kaum daß ich mich einmal in der Hand hätte.“ Charakteristisch für ihre pointierten Werke sind absatzlose Textflächen, in denen sie unterschiedliche Textgattungen und sprachliche Ebenen verwebt.
Elfriede Jelinek wurde 2004 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in München und Wien.