Lisette Model

Ausstellung
28/6 2000 — 15/10 2000
Museumsquartier

„Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert!“ Lisette Model

Keine menschliche Schwäche entging ihrem Blick: Kleidung, Gestik, Gesicht der von ihr Beobachteten – ob Millionär oder Bettler – verdichten sich in ihren Fotografien zu einer charakteristischen Schärfe, die über das Individuum hinaus auf die gesellschaftlichen Verhältnisse weist. Die Wienerin Lisette Model (1901–1983) gilt als eine der Schlüsselfiguren der modernen, künstlerischen Fotographie. Ihre Arbeiten haben mehrere Generationen von Fotographinnen und Fotographen beeinflußt, von Larry Fink über Diane Arbus bis Nan Goldin. Model liefert ergreifende Dokumente des urbanen Lebens, der Underdogs der Gesellschaft genauso wie von der maroden Bourgeoisie. Weniger bekannt sind ihre Aufnahmen bedeutender JazzmusikerInnen, die in der Ausstellung ebenfalls präsentiert werden. Beeindruckend ist ihre Fähigkeit, rasch und sicher Ausschnitte aus schwer überschaubaren Situationen zu wählen, zwischenmenschliche Konstellationen in visuelle Kompositionen zu verwandeln und aus Einzelbildern wiederum größere Zusammenhänge herzustellen. Die Ausstellung ist die erste große Präsentation des Werkes von Lisette Model in Österreich.

Kuratorin: Monika Faber

Die Ausstellung wird von Jänner bis März 2001 im Fotomuseum Winterthur (CH) gezeigt.

Jazz-Club PORGY & BESS zu Gast in der Kunsthalle Wien

In einem eigenen, als Jazz-Club eingerichteten Raum in der Ausstellung organisiert der Wiener Club Porgy & Bess jeweils an zwei Tagen pro Woche ein Programm orientiert an den Festivals der 50er Jahre, die Lisette Model in ihren Fotoarbeiten festhielt.

Ab Dienstag, 27. Juni, dem Tag der Ausstellungseröffnung, finden im klassischen Club-Ambiente jeden Mittwoch Jamsessions statt, die berühmten Jazzclubs gewidmet sind und die von profunden Kennern des Standard-Materials geleitet werden. Zusätzlich wird pro Woche jeweils ein Jazzkonzert veranstaltet von Ludwig Bekic bis zu Fritz Pauer.