Ich dachte immer, daß ich niemals einen Menschen verlieren könnte, wenn ich ihn oder sie nur oft genug fotografieren würde. Meine Fotos beweisen mir jedoch, wieviel ich verloren habe.“ (Nan Goldin)
Mit ihren direkten wie persönlichen Darstellungen realer Situationen des subkulturellen Lebens in Amerika prägte die US-amerikanische Fotografin Nan Goldin die Ästhetik der künstlerischen Fotografie der achtziger Jahre entscheidend mit. Goldin beschreibt ihre Arbeiten als „Tagebuch, das andere lesen können“. Ihre Bilder sind Ergebnisse von Beziehungen, nicht von Beobachtungen. So begann sie Ende der achtziger Jahre die Auswirkungen von Aids auf die Freunde in ihrer Umgebung fotografisch festzuhalten. Die Kunsthalle Wien zeigt die große Retrospektive des Werks von Nan Goldin, die vom Whitney Museum of American Art in New York zusammengestellt wurde. Neben jüngeren und aktuellsten Arbeiten werden auch Beispiele ihrer früheren Schwarzweißporträts, Landschaften und Interieurs der siebziger Jahre sowie eine choreographierte Präsentation von Diaprojektionen in Verbindung mit einem von der Künstlerin zusammengestellten Soundtrack gezeigt.
Die Ausstellung wurde vom Whitney Museum of American Art in New York (Kuratorin: Elisabeth Sussman) zusammengestellt.
Kurator der Kunsthalle Wien: Christian Theo Steiner