One, No One and One Hundred Thousand ist eine Ausstellung, die von den literarischen Strategien der Gruppe Oulipo und deren „Werkstatt potentieller Literatur“ inspiriert ist. Für Raymond Queneau, einer ihrer Gründer, bestand das Ziel darin, neue Strukturen mathematischer Natur und neue künstliche Verfahren für die Literatur zu entwickeln: Requisiten für die Inspiration und Hilfsmittel für Kreativität.
One, No One and One Hundred Thousand versteht sich als „Maschine“, die weitere Ausstellungen produziert. Neun Künstler/innen wurden beauftragt, neue Werke zu entwickeln, die dann von den Besucher/innen der Ausstellung im Raum arrangiert werden können. Eröffnet wird die Ausstellung mit dem Vorschlag des Kurators zur Präsentation der Werke. Danach sind die Besucher/innen eingeladen, ihre eigene Ausstellung zu installieren. Von jedem Arrangement wird ein Foto gemacht, das selbst Teil der Ausstellung wird.
Angelehnt an Marcel Broodthaers Motto, dass „jede Ausstellung eine Möglichkeit unter vielen ist, die es wert sind, erkundet zu werden“, zeigt die Ausstellung eine Auswahl aus den an sich unbegrenzten Anordnungsmöglichkeiten der Arbeiten im Raum. Zur Diskussion stehen damit Fragen zur Ausstellungsgestaltung, aber auch zu Autorschaft und Autorität der Figur des Kurators. Wie bei Individual Stories. Sammeln als Porträt und Methodologie oder Function Follows Vision, Vision Follows Reality, um zwei Ausstellungen des vergangenen Jahres zu nennen, reflektiert die Kunsthalle Wien mit One, No One and One Hundred Thousand die Bedingungen kuratorischen Arbeitens heute. Der/die Besucher/in ist Hauptdarsteller der Ausstellung und wird zum Co-Produzenten der Künstler/innen und des Kurators.
Künstler/innen: Darren Bader, Jason Dodge, Phanos Kyriacou, Adriana Lara, Jonathan Monk, Marlie Mul, Amalia Pica, Martin Soto Climent, Lina Viste Grønli
Kurator: Luca Lo Pinto
Pressestimmen
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