KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien präsentiert:
MONA HATOUM
Hanging Garden
Mona Hatoums Hanging Garden (2008?2009), eine acht Meter lange Wand von Sandsäcken aus Jute, greift eine aus den Nachrichten oder durch auch aus der Dokumentarfotografien von Kriegsgebieten und Kontrollpunkten her vertraute Form auf, die allgegenwärtiger Teil der Architektur von Konflikten ist. In der pulsierenden kulturellen Umgebung des Zentrums der Stadt Wien ist diese Form deutlich am falschen Ort. Durch die hervorsprießenden hellgrünen Gras- und Unkrautbüschel scheint die Wand außerdem bereits eine Zeit langlängere Zeit da zu sein.
In Hatoums Arbeiten tauschen das Vertraute und das Fremde Platz, und die Künstlerin sät genau zwischen jenen Dingen, die wir am meisten als gegeben hinnehmen, Keime des Zweifels. Die Ausstattung des Krieges wird zu etwas Elegantem, Attraktivem, ja Verführerischem, erinnert aber auch nicht nur an alle die in der Welt gerade stattfindenden Kriege, sondern auch an das Leben aller, das ungeachtet dessen weitergeht. Text: Kirsty Bell
Mona Hatoum, 1952 in Beirut/Libanon geboren, lebt und arbeitet in London und Berlin.