Tracey Moffat ist eine Grenzgängerin zwischen Film, Video und Fotografie. Moffatt geht es in ihren Arbeiten nicht darum, Realität einzufangen sondern eigene Realitäten zu kreieren. Stilistisch, dramaturgisch und choreographisch verarbeitet sie in ihren Fotografien Elemente aus Film, Video und der Kunstgeschichte. Gleichzeitig sind die inszenierten Bildfolgen ihrer Fotoserien rätselhafte, in sich geschlossene und doch miteinander verwobene Geschichten.
Die Themen der 1960 in Brisbane geborenen und heute in Sydney lebenden Künstlerin kreisen um das Andere, das Fremde, um die Außenseiter, die Ränder der Gesellschaft. Mit ihren Fotografien, Filmen und Videos zeichnet sie ein komplexes Geflecht von menschlichen Beziehungen, die geprägt sind von sozialen, geschlechtsspezifischen und ethnischen Differenzen. Im Moment der Aufnahme scheinen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ProtagonistInnen zu surrealer Gleichzeitigkeit zu verdichten. Dabei ergibt sich im Kontext der Gegenwart der jeweils Anderen im Bild ein seltsames, oft beunruhigendes Stilleben von atmosphärischer Fremdheit und widersprüchlichen Gefühlsregungen.
Der Katalog zur Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Kunsthalle Wien und dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart.
Kuratoren: Gerald Matt, Lucas Gehrmann