Der chinesische Künstler Zhou Xiaohu, der an der renommierten Sichuan Akademie der Schönen Künste studierte, arbeitet seit Ende der 1990er Jahre auch im Bereich Video.
Vielschichtigkeit kennzeichnet die Arbeiten des 1960 in Changzhou / Provinz Jiangsu geborenen und dort lebenden Zhou, der in den letzten Jahren an zahlreichen Überblicksausstellungen zeitgenössischer chinesischer Kunst vertreten war.
Nicht aus Fleisch und Blut oder aus Papier und Tinte, sondern aus Ton sind die Protagonisten von „Utopian Machine“ (2002) und „Crowd Around“ (2003-2005).
Gefilmt in Schwarz und Weiß präsentiert „Crowd Around“ mit insgesamt zehn Beiträgen die „News of the World?. Die thematische Bandbreite der Minidramen reicht von Sport (The King of Box), einer Razzia in einem Nachtklub (Clean off Eroticism) über weltpolitisch relevante Ereignisse wie dem Anschlag auf das World Trade Center (9.11) und dem Prozess gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein (Hold a Court) bis zu Geburt (Procreate) und Hinrichtung (Electrocution).
Der Reiz dieser animierten Filme liegt in dem Gegensatz zwischen Handwerklichem ? dem fast haptisch Spürbaren der Tonfiguren und der Settings ? und dem Inhalt dieser Bilder, die eine hochtechnisierte, globalisierte Medienwelt reflektieren.