Gruppo di continuità 2′, (2007)
Softair , 2′ 43 “ (2007)
Nonostante tutto, 3′ (2007)
Continuum 6′ (2008)
Loop 3′ (2008)
Superfici fonetiche, 3′ (2009)
Semaforo (Traffic light), 2′ (2008)
Cestini (Bins), 2′ 30“ (2008)
Paracarri (Roadside posts), 2′ (2008)
Cassonetto (Weelie bin), 1’20“ (2008)
Marciapiedi (Sidewalks), 1’50“ (2008)
Acrolito, 3’12“ (2009)
Monumento, 2’30 “ (2009)
Estensioni astratte, 3’24“ (2009)
Der aus Faenza stammende, heute als Architekt in Mailand lebende und arbeitende, junge italienische Künstler Devis Venturelli ist in Italien neben seiner Mitarbeit im prominenten Studio Rota vor allem als Videokünstler hervorgetreten und ausgezeichnet worden. Diese Auszeichnung erhielt er, weil zwei Faktoren für sein Werk entscheidend sind: eine Kontinuität seiner thematischen Entwicklung, eine suggestive und lapidare Poesie und vor allem, dass nicht ein zynischer Witz, sondern so etwas wie ein selten gewordener Humor sie bestimmt hat.
Das photographische Werk kann man als Seitenprojekt der Videoarbeit ansehen, die Performances und Installationen im öffentlichen Raum gehen der Videoarbeit voraus oder laufen parallel. Seine Helden sind Opfer der Umstände, manchmal sind sie unsichtbar bleibende Getriebene in Zonen urbaner Banalität. Der eigentliche Held auf diesen Bühnen absurden Theaters ist der Wind, der die Perücken auf den Straßensperren zaust oder Stoffbahnen mitreißt, ihren Träger vor sich herjagt. Wenn aus den Kanaldeckeln Haare wachsen, als ob unter der Oberfläche der Städte Ungeheuer hausten, dann ist es der Wind der Leben ins Bild bringt, jener Wind, der als poetischer Motor die Papierfahnen mitsamt ihrem Chaplinesken Träger vor sich her treibt. Man kann in Venturellis Arbeiten, die viele Bedeutungsebenen aufweisen, konstruktive wie narrative Züge besitzen, manchmal an die Tradition des Surrealismus erinnern, dann wieder an den Kinetismus der 1960er Jahre wie auch an die Architekturkritik jener Jahre gemahnen, etwas was selten geworden ist erkennen, einen sehr persönlichen Stil, der auch Ausdruck eines persönlichen Lebensgefühls ist.
Peter Weiermair