„I think of myself as a canvas“ sagte Leigh Bowery über sich selbst. Es ist wohl die zentrale Formel zum Verständnis des Enfant terrible. Mit seiner schrillen Selbstdarstellung und der Stilisierung zum wandelnden Kunstwerk mischte Leigh Bowery die Londoner Subkultur der 1980er-Jahre auf. Sein üppiger Körper diente ihm als plastischer Werkstoff, den er mit schrägen Modeentwürfen und Materialien wie Farbe, Tüll, Pailletten und Satin gekonnt in Szene setzte. Der Applaus auf den internationalen Laufstegen der Clubkultur, der alltäglichen Bühne auf der Straße, aber auch in Talk Shows und bei Performanceveranstaltungen in Kunstgalerien war ihm sicher. Leigh Bowerys exzentrische Darbietungen zwischen Performance, Mode und Musik stellen bis heute eine Inspirationsquelle für zahlreiche Künstler, Fotografen und Filmemacher dar.
Mit viel Humor und einer Bad Taste Attitüde strapazierte Leigh Bowery individuelle Erwartungen und gesellschaftliche Konventionen: „I like doing the opposite of what people expect.“ Es bereitete ihm größtes Vergnügen der Diktatur der Angepassten den Spiegel der Fremdbestimmung vorzuhalten.
Leigh Bowery wurde 1961 in Sunshine (AUS) geboren und starb 1994 an AIDS.
Kuratorin: Angela Stief
Featuring: Leigh Bowery und Antony and the Johnsons, Peter Ashworth, Charles Atlas, Nicola Bateman, Bruce Bernard, Boy George, Michael Clark, Cerith Wyn Evans, Avram Finkelstein, Lucian Freud, Padhi Frieberger, Rudi Gernreich, Alex Gerry, Fergus Greer, Richard Habberley, Dick Jewell, Martin Margiela/Marina Faust, John Maybury, Catherine McGann, Minty, Nick Knight, Jean-Claude Lagrèze, Catherine Opie/Ron Athey, Werner Pawlok, Mr. Pearl, Raw Sewage, Johnny Rozsa, Sue Tilley, Trojan, Donald Urquhart, Baillie Walsh, John Waters/Divine, Fred Whisker, David Wojnarowicz, u.v.a.
Überblicksführung: XTRAVAGANZA. Staging Leigh Bowery
Jeden Sonntag, 15h
Gratis für Ausstellungsbesucher!
Galerieausstellung: FERGUS GREER Looks
15/11 2012 – 12/1 2013
Christine König Galerie
Eröffnung: 15. November 2012, 18 Uhr
Third Room: OLGA CHERNYSHEVA, DAVID GOLDBLATT, ZWELETHU MTHETHWA, JUERGEN TELLER Particulars
Über einen Zeitraum von sechs Jahren (1988-1994) und rund vierzig Fotosessions entstand die umfangreiche Serie Looks, wo es Fergus Greer wie keinem anderen gelang Leigh Bowery zwischen Stilisierung und Performance darzustellen. In der Serie wird deutlich, dass Bowery mehr als der modische Träger seiner Looks und das Objekt seiner Verwandlungskunst war. In kontraststarken Bildern und unter Einsatz eines professionellen Lichtkonzepts unterstrich Fergus Greer die skulpturale Qualität von Bowerys Körper.