Yinka Shonibare

Ausstellung
14/5 2004 — 5/9 2004
Museumsquartier / Halle1

Special:
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Eine englische Lady flaniert mit drei Ozeloten an der Leine durch den Raum, unter einer schwebenden Kutsche vergnügt sich eine Gruppe junger Adeliger beim Picknick, eine unter Bäumen schaukelnde Comptesse lässt uns lasziv ihren Schuh entgegengleiten. Exotisch farbenprächtig sind die Stoffe, aus denen die Gewänder dieser zwischen Ancien Régime und Victorianischer Epoche agierenden Figuren geschneidert sind. So wie manche Schaufensterpuppen auch tragen sie allesamt keine Köpfe.

Exotik, Erotik und Historie sind drei Hauptingredienzien von Yinka Shonibares oft überlebensgroßen Installationen und fotografischen Erzählungen. Indem er sie präzise sortiert und neu kombiniert, stellt der in Nigeria aufgewachsene Londoner Künstler (*1962) gleichsam spielerisch Fragen wie jene nach kultureller Identität, dem Erbe der kolonialen Vergangenheit oder der Glaubwürdigkeit von typischen Merkmalen einer Kultur – z.B. der eigentlichen Herkunft afrikanisch gemusterter Stoffe.
Als „double-dutch“ – unverständlich – erweist sich dann oft eine Sprache, die äußerlich ganz klar und verständlich scheint.

Yinka Shonibares Installation „Gallantry and Criminal Conversation“ (2002) zählte zu den meist beachteten Beiträgen der documenta 11.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien, die in Kooperation mit dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, organisiert und kuratiert wurde, ist die erste große Personale Yinka Shonibares im deutschsprachigen Raum.

Kuratoren: Jaap Guldemund, Gabriele Mackert, Lucas Gehrmann

Überblicksführung zu Yinka Shonibare
jeden Sonntag um 15.00 Uhr