Im Zentrum unseres Ausstellungsprogramms für 2022 steht eine Überzeugung: Kunst ist kein Luxus für eine vermeintliche Elite – sondern ein kommunikativer Raum, um mit künstlerischen Mitteln die Denk- und Handlungsmöglichkeiten einer freien Gesellschaft zu erproben. Mit dem neuen Programm, das WHW gemeinsam mit dem kuratorischen Team der Kunsthalle Wien erarbeitet haben, stellen wir daher einmal mehr die kritisch-reflexiven Potenziale der Kunst in den Mittelpunkt.
2022 setzen wir im Rahmen von Ausstellungen und ausgewählten Veranstaltungen unsere Kooperationen mit lokalen Institutionen und Initiativen fort. Ein anschauliches Beispiel für eine solche gelungene Zusammenarbeit ist der Preis der Kunsthalle Wien, den wir gemeinsam mit den beiden lokalen Kunsthochschulen realisieren. Die Neuauflage der dazugehörigen Gruppenausstellung im erweiterten Format eröffnet im Februar unser neues Programm.
Für das Jahr 2022 haben wir thematische Gruppenausstellungen sowie Einzelpräsentationen zeitgenössischer Künstler*innen geplant, die dem Haus auch künftig ein klares Profil innerhalb der dichten Kunst- und Kulturlandschaft der Stadt Wien geben werden. Katrina Daschner, Sanja Iveković und Rajkamal Kahlon werden ihre Arbeiten jeweils im Rahmen einer Einzelausstellung präsentieren. Ebenso wie die umfangreichen Gruppenausstellungen Widerständige Musen: Delphine Seyrig und die feministischen Videokollektive im Frankreich der 1970er- und 1980er-Jahre und On Work and Its Absence beschäftigen sie sich mit feministischen, antikolonialen, antifaschistischen und/oder ökologischen Diskursen.
Einen weiteren Schwerpunkt im neuen Ausstellungsjahr bildet die Zusammenarbeit mit profilierten, international tätigen Gastkurator*innen: Nataša Petrešin-Bachelez und Giovanna Zapperi (beide Paris) verantworten die umfangreiche Schau zu Delphine Seyrig und ihrem Netzwerk kreativer und politischer Akteur*innen in Frankreich nach 1968; Övül Durmuşoğlu (Istanbul/Berlin) betreut die Präsentation von Katrina Daschner und Zdenka Badovinac (Ljubljana) bereitet die erste kritische Retrospektive von Sanja Iveković, international anerkannte Pionierin der feministischen Kunst und eine der bekanntesten Künstler*innen aus dem ehemaligen Jugoslawien, in der Region vor.
Neben den Ausstellungen bietet unser Programm auch weiterhin zahlreiche Veranstaltungen, generationenübergreifende Vermittlungsprogramme (wie beispielsweise die fünfte Ausgabe unseres beliebten interaktiven Formats Space for Kids) sowie digitale Angebote.
Mit dem Programm für das Jahr 2022 positioniert sich die Kunsthalle Wien als Kulturinstitution, die Haltung in Fragen der Zeit und der Gesellschaftspolitik zeigt, und als einen Ort der lebendigen Auseinandersetzung und des Dialogs. In diesem Sinne: Freuen Sie sich mit uns auf ein spannendes Ausstellungsjahr!