Grace C. Hertlein (geb. 1924, Chicago, Illinois – gest. 2015, Chico, Kalifornien) ist eine der ersten Künstler*innen, die den Computer als Werkzeug für ihre Kunst einsetzten, und gilt als Pionierin der Computerkunst. Charakteristisch für ihr Werk ist die Konzentration auf Natur-Themen und organische (im Gegensatz zu geometrischen) Formen. Mit Hilfe der Programmiersprache FORTRAN schuf die Künstlerin unter anderem das in der Ausstellung gezeigte Werk, das Variationen zum Thema Wald darstellt. Diese Forschungsarbeit brachte sie dazu, den Möglichkeiten der Anwendung von Computertechnologie in der Textilproduktion nachzugehen. 1977 schrieb sie: „Die volle Tragweite von Computerkunst und computergestützter Textilproduktion ist vielleicht die nächste ‚industrielle Revolution‘, in der computergesteuert-produzierte Textilien private und industrielle Umgebungen bereichern könnten.“ Hertlein lehrte als Professorin im Fachbereich Informatik an der University of California (1970–98) und war Herausgeberin der Zeitschriften Computers and People (1974–88) und Computer Graphics and Art (1976–78).
Grace C. Hertlein
Radical Software