Gudrun Bielz & Ruth Schnell

Radical Software

Plüschlove (1984) ist die erste gemeinsame Computerarbeit von Ruth Schnell (geb. 1956, Feldkirch, Österreich) und Gudrun Bielz (gest. 1954, Linz, Österreich). Die beiden Künstlerinnen studierten an der Universität für angewandte Kunst in Wien im Fachbereich Digitale Kunst (ehem. Visuelle Mediengestaltung), wo sie gemeinsam eine Reihe von Arbeiten produzierten, in denen sie mit einem Commodore 64 Computer und einem Grafiktablett Videomaterial aus Filmen wie High Sierra (1941) von Raoul Walsh und The 39 Steps (1935) von Alfred Hitchcock überzeichneten. Mit dieser Technologie versuchten sie, die normativen Geschlechterrollen, die ihnen in den Massenmedien begegneten, zu manipulieren und zu dekonstruieren. „Mich hat das alles sehr fasziniert, weil es quasi eine Erweiterung von Video war, und wir so künstlerisch einen Platz einnehmen konnten, der von vielen ignoriert wurde.“, sagt Schnell.

Elvis (1985) wurde als Teaser-Video für eine Theaterproduktion am Schauspielhaus Wien produziert. Schnell erklärt: „Beim Schauspielhaus Wien in der Porzellangasse gibt es ein Schaufenster, und die Idee war, dort ein Video reinzugeben und sozusagen Tag und Nacht zu spielen. Wir haben nicht mit Film, sondern mit einem Buch über Elvis als Grundlage gearbeitet, reingezeichnet und improvisiert. […] Nie Spezialeffekte verwenden, das war mein Credo, alles selbst kreieren!“

XXX (1987) wurde auf einem Amiga 1000 bearbeitet und animiert, wobei Videomaterial verwendet wurde, das die Bewegungen von fließendem Wasser andeutet. Über die Bilder in Bewegung werden animierte Formen gelegt, die an eine Wiese erinnern, aber abstrahiert sind.