1968 wandte sich Irma Hünerfauth (geb. 1907, Donaueschingen, Deutschland – gest. 1998, Kreuth, Deutschland) vom Medium der Malerei ab und begann, aus Fundstücken und Abfällen der Konsumgesellschaft kinetische Werke zu schaffen. Die ausgestellte Skulptur Augen und Glocke (ca. 1970) gehört zur Serie der Vibrationsobjekte. In diesen Arbeiten verwendet die Künstlerin Materialien wie Kabel, elektronische Bauteile und Plastikobjekte, die auf Computerplatinen gelötet werden. Zur Zeit ihrer Entstehung waren die Betrachter*innen dazu eingeladen, diese interaktiven Skulpturen zu „aktivieren“, wodurch ihre Komponenten zu vibrieren begannen und so einen elektronischen Klang erzeugten. Alles, was an diesen Objekten „fein und kostbar ist, als wären sie von einem Juwelier“, so die Künstlerin, sollte schwanken. Sie fährt fort: „Die Besucher*innen werden mit dem Zerfall einer Komposition konfrontiert; sie sollen das Unbehagen der Zerstörung des ‚Schönen‘ erleben.“
Irma Hünerfauth
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