Konzept: Ana de Almeida, Anke Dyes, Nina Kerschbaumer und Inka Meißner
Mit Beiträgen von: Mz* Baltazar‘s Laboratory, Rachal Bradley, Carolin Brendel, Coleman Collins, Ana de Almeida, Diedrich Diederichsen, Anke Dyes, Oier Etxeberria, Julia Grillmayr, Johan Hartle, Anna Lena von Helldorff, Peter Hermans, Ute Kalender und Aljoscha Weskott, Nina Kerschbaumer, Leigh Claire La Berge, Yulia Lokshina und Samuel Fischer-Glaser, Doreen Mende, Sighard Neckel, Axel Stockburger, Lia Sudermann, Jakub Vrba und Christian Wimplinger
Die Veranstaltung fand teils auf Englisch (23. April 2021), teils auf Deutsch (24. April 2021) statt.
Die Veranstaltungsreihe Sharing and Responding ist eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien und der Kunsthalle Wien.
Symposium
Auch wenn sie nur noch selten so heißen, sind kybernetische Feedbacksysteme und ihre Logik heute allgegenwärtig. Dass neben Flugbahnen und Temperaturen auch soziale Interaktion und Entscheidungsprozesse durch Feedback reguliert werden können, ist mittlerweile unangefochten. Mit einem Programm, das sich durch die horizontale Vernetzung von Keywords strukturiert, widmet sich das Symposium Sharing and Responding dieser Logik, während es zugleich den kybernetischen Beziehungzwang spiegelt.
Im Zentrum von vier Themenblöcken steht die Frage, wie regulierende Strukturen heute angeeignet werden – gerade auch von denen, die damit kein Geld verdienen: ausgehend von der antizipierenden Steuerung, also dem Kerngeschäft der Kybernetik (Zukunft/Fiktion/Szenario), über das Verhältnis zum individuellen Feedback in komplexe Systeme (Schuld/Schulden/Verantwortung) sowie Selbstmanagement und Arbeitswelt (Verhaltensplanung/Optimierung/Arbeit) hin zu den Schlüssen, die sich aus den selbstregulierenden Netzwerken ziehen lassen (Autofiktion/Begehren/Verschwörungstheorie).
Das Symposium Sharing and Responding ist der zweite Teil einer gleichnamigen Veranstaltungsreihe; der erste Teil fand in Form eines Online-Workshop mit Amy Lien, Enzo Camacho und der Gruppe The Field im Juni 2020 statt. Die Reihe diskutiert kybernetische Strukturen in Sprache und Kunst, Planung und Überwachung. Sie nimmt Bezug auf die thematischen Schwerpunkte eines zweisemestrigen Projektseminars des Master in Critical Studies der Akademie der bildenden Künste Wien sowie der von Diedrich Diederichsen und Oier Etxeberria kuratierten Ausstellung Cybernetics of the Poor und aktualisiert diese.
Programm
Fr, 23/4 2021
12–15 Uhr
Begrüßung
Panel 1:
> Zukunft/Fiktion/Szenario
>> Spiel/Rolle/Spekulation/Alternativ
>>> LARP/Queer-Feminismus/Extraktivismus/Hardware/DYI
Mit: Mz* Balthazar’s Laboratory, Oier Etxeberria, Julia Grillmayr und Doreen Mende
Moderation: Ana de Almeida
Fr, 23/4
17–20 Uhr
Panel 2:
> Schuld/Schulden/Verantwortung
>> Finanzinstrumente/Wissenschaft komplexer Systeme/Risiko
>>> Körper/Klima/Bildung/Modell/Virtue Signaling
Mit: Rachal Bradley, Carolin Melia Brendel, Coleman Collins und Leigh Claire La Berge
Moderation: Inka Meißner
Alle Panels am Freitag, 23. April finden in englischer Sprache statt.
Sa, 24/4
10–13 Uhr
Begrüßung
Panel 3:
> Verhaltensplanung/Optimierung/Arbeit
>> Großraumbüro/Realismus/Armut/Digitalisierung
>>> Glitches/Hippies/TED Talks/Charisma
Mit: Johan Hartle, Ute Kalender und Aljoscha Weskott, Lia Sudermann und Christian Wimplinger
Moderation: Nina Kerschbaumer
Sa, 24/4
15–18 Uhr
Panel 4:
> Autofiktion/Begehren/Verschwörungstheorie
>> Muster/Performativität/Überwachung/Scham
>>> QAnon/Gaming/Ökologie/Cyborg/Anthropos
Mit: Diedrich Diederichsen, Peter Hermans, Yulia Lokshina und Samuel Fischer-Glaser, Sighard Neckel und Axel Stockburger
Moderation: Anke Dyes