1. „Sendung ohne Sender“

Veranstaltung
27/4 2004 20 Uhr
Karlsplatz

Andrea Schurian gestaltet „ihre“ Abende in der Reihe „NACHT_AKTIV“ wie TV-Themenabende: mit Filmzuspielungen, Interviews und Diskussionen – keine Kamingespräche, sondern intellektuelle Diskurse: zum Thema Rassismus, Nahostkonflikt, Islamismus, Staatsterror, Selbstmordanschläge ? Folgen oder Ursache von 9/11. Eine Sendung, die auch ohne Sender funktioniert.

Als die „Kunst-Stücke“ eingestellt wurden, sagte Dr. Haide Tenner, damals Kulturchefin des ORF in einem Interview, es wäre billiger gewesen, die Sendungen auf Video zu verschicken, statt sie auszustrahlen.
Diese zukunftsweisende Idee für mündige ZuschauerInnen greifen Andrea Schurian und die Kunsthalle Wien hier auf: wer will, kann von der „Sendung ohne Sender“ ein Video bestellen ? gegen einen kleinen Unkostenbeitrag, sozusagen: NICHT-FERNSEHGEBÜHR für quotenfreies NICHT-FERNSEHEN.

Kontakt – Videobestellung:
Golden Girls Filmproduktion
Fockygasse 33/1
1120 Wien
Tel.: 01/810 56 36

Es wäre natürlich auch möglich, auf Sendung zu gehen, falls ein Sender das will. Bis dahin bleibt es eine „Sendung ohne Sender“.

1. „Sendung ohne Sender“ mit den Gästen:
Arash Riahi (iranischer Filmemacher)
Nabila Irshaid (palästinensisch-deutsche Künstlerin)
Michael Blum (in Israel geborener europäischer Künstler)

Alle drei haben, trotz sehr unterschiedlicher Biographien, eins gemeinsam: die Ferne ? auch die emotionale Ferne – zu dem, was heute die Kultur ihrer Heimat ausmacht. Eine vermutlich zwingende Konsequenz dieser Biographien: alle drei sind Spurensucher.

Michael Blum, geboren in Israel darf in sein Heimatland nicht einreisen, weil er aus politischer Überzeugung den Militärdienst verweigert. Sein filmisches Mosaik „17, aandbloem street“ ? über Südafrika wird in der „Sendung ohne Sender“ uraufgeführt. Aktueller Anlaß: vor zehn Jahren gab es die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika.
Die deutsch-palästinensische Künstlerin Nabila Irshaid hat für ihren Kurzfilm „Travel Agency“ Filmaufnahmen, die ihr Vater in den 70er Jahren bei Familienbesuchen in Palästina aufgenommen hat, sinnentfremdet zusammengeschnitten und durch einen ironischen Kommentar in einen neuen Kontext gestellt.
Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher Arash zeigt das Filmfragment „Exile Nr.1″ und einen Ausschnitt aus seinem ?Exile Family Movie“, einer ORF-Arte-Koproduktion. Die Aufnahmen sind zum Teil heimlich und unter großer Gefahr bei einem Familientreffen in Saudi Arabien entstanden.

2. „Sendung ohne Sender“: 11. Mai 2004, 20 Uhr
3. „Sendung ohne Sender“: 15. Juni 2004, 20 Uhr