Ästhetik und Kultur des Diversen:

Veranstaltung
8/9 2001 16 Uhr
Museumsquartier / Halle2

Globale Kunstrezeption, ethnologischer Blick und westlicher Kunstmarkt Kunst ist Indikator dafür, welches Bild der Westen von den Terrae Incognitae des Südens entwirft. Doch afrikanische Kunst als solche gibt es nicht – der Betrachter, die Betrachterin ist konfrontiert mit fließenden Identitäten und Brüchen in Tradition, Ideologie, Kultur und künstlerischem Ausdruck. Der westliche Kunstmarkt letztendlich als Abbild ungleicher Macht- und Austauschbeziehungen? Wer hat im „Kunstbergwerk” die Definitionsmacht über Qualität? Kunst, Macht, Identität: zur Ästhetik des Unterschiedes.

Philipp Kwame Apagya (Photograph, Ghana)
Simon Njami (Kurator, Paris)
André Magnin (Künstlerischer Leiter der Pigozzi Collection, Paris)
Ulrike Davis-Sulikowski (Ethnologin, Wien)
Tobias Wendl (Autor, München)
Moderation: Georg Schöllhammer (Springerin, Wien)

Ab 19 Uhr AfroLounge: DJ Prince Zeka
Trinkskulpturen by Bambo Sane&Abdul Salam Barry, Werkstadt Graz
Buffet by Sagya

Mining Cultural Diversity?

Afrika ist eine europäische Fiktion. Westliche Bilder von Afrika sind von Exotismus geblendete Einbildungen: Recht wird aus eurozentristischer Sicht in Afrika zu Brauchtum, Philosophie zu Instinkt, Psychoanalyse zu Hexerei und Kunst zu Folklore. Andererseits bietet zeitgenössische Kunst aus Afrika einem müde gewordenen westlichen Kunstmarkt neuen, dringend benötigten Stoff. The mining of cultural diversity: Im westlichen Kunstbergwerk wird sukzessive kulturelle Vielfalt abgebaut. Gleichzeitig gilt: Ohne künstlerische Freiheit keine demokratische Entwicklung, ohne Kunst und Kultur keine positive Sicht der Zukunft, keine Impulse, wie sie die Menschen aus Musik, Tanz, Theater, Büchern und Kunst beziehen. Kunst in Afrika also als Mittel zum Entwicklungszweck, als unschuldiges Medium zur Kommunikation von kultureller Vielfalt und gleichberechtigter Begegnung? Das Symposium „Mining Cultural Diversity” stellt den Umgang mit den „anderen” Bildern in dasZentrum der Debatte: Die visuellen Künste Afrikas zwischen ethnologischer Aufarbeitung von Volkskultur, der Rezeption gegenwärtiger globaler Kunstproduktion und der Nutzung als Motor für eine demokratische Entwicklung. Dazu diskutieren die Fotografen aus Westafrika mit KuratorInnen, SammlerInnen, PhilosophInnen und EntwicklungsexpertInnen.

Ort: KUNSTHALLE wien, Lounge, Eintritt frei
Buffet und AfroLounge nach den Panels
Simultanübersetzung Englisch/Französisch/Deutsch

Konzept und Organsiation:
Ina Ivanceanu & Michael Stadler (vidc/ kulturen in bewegung), in Kooperation mit der ÖEZA im
Außenministerium und der Kunsthalle Wien, kontakt und information: vidc, Tel: 7133594/79, ivanceanu@vidc.org

Sponsored by Österreichische Entwicklungszusammenarbeit im Außenamt, MA7