Vortrag: „Prozesse des Entwerfens in Choreographie und Architektur – am Modell der Kinesphäre“
Vortragende: Kirsten Maar studierte Neue Deutsche Literatur, Französisch und Theaterwissenschaft in Heidelberg und Berlin und arbeitete als Regie- und Dramaturgieassistentin. Sie ist Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich ?Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste? an der FU Berlin und arbeitet derzeit an ihrer Dissertation zum Thema ?Prozesse des Entwerfens in Choreographie und Architektur?.
Ausgehend vom Modell der Kinesphäre in Form des Ikosaeders, wie es bei Rudolf von Laban als Um-Raum des Tänzers entwickelt wurde und bei William Forsythe zu einem membranartigen durchlässigen und fluiden Modell transformiert wird, werden die sich aus diesen Ansätzen ergebenden relationalen Räumlichkeiten untersucht. Die Kinesphäre stellt ? als Raum und als Verlaufsformel zeitlich-räumlicher Erfahrung, die sowohl zur Generierung von Bewegung dient, als auch selbst aus ihr entwickelt ist ? ein übertragbares Modell dar, das aber keinesfalls unabhängig existiert, sondern sich ständig verschiebt, sich mit anderen trifft, überschneidet und durch sie transformiert wird. Inwiefern lässt sich dieses Modell mit den Überlegungen R. Buckminster Fullers zu Tensegrity und Geodäsie vergleichen oder mit Diller und Scofidios Ansätzen zum Blur- Projekt? Von welchen Körper-Konzepten ausgehend werden diese Ansätze jeweils gedacht ? welche gender-spezifischen Aspekte sind ihnen eingeschrieben? Und welche atmosphärischen, zwischen-leiblichen Qualitäten, die jenseits von Linearität und Kausalität Destabilisierung und Dis-Orientierung nutzbar machen, lassen sich aufspüren?
Vortrag im Rahmen der Reihe Gender Studies an der Angewandten