Die Ängste unserer Gegenwart unterscheiden sich signifikant von denen früherer Epochen. Nicht nur hat der Aspekt der Medialität großen Einfluss auf das kollektive wie individuelle Angsterleben gewonnen. Auch die Erfahrung, dass die Welt zu komplex geworden ist, um sie noch als sinnvolles Ganzes denken zu können, prägt die moderne Angst. Dazu tritt die Erkenntnis, dass alle wissenschaftlich, politisch-moralisch oder ästhetisch imprägnierten Narrative, die sich gegen die Veränderungsdynamik der Moderne stemmen, immer nur einen vorläufigen und prekären Status haben. Die heutige Angst-Konjunktur erscheint vor diesem Hintergrund erneut als Reaktion auf eine Welt im Umbruch.
Ein Themenabend mit dem Literatur- und Medienwissenschaftler Lars Koch. Koch ist Herausgeber von Angst. Ein interdisziplinäres Handbuch, das aus dem Netzwerk Spielformen der Angst der Deutschen Forschungsgemeinschaft hervorgegangen ist. Aktuell ist er Principal Investigator der ERC-Starting-Grant-Forschungsgruppe The Principle of Disruption. A Figure Reflecting Complex Societies an der Universität Siegen.
Anschließend Bar
Eintritt frei