Danai Anesiadou: DamnesiadouWhat to do with my Dudu

Filmprogramm
22/5 2013 22:15 Uhr
Museumsquartier

„Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen. Nicht wirklich. Ich brauchte einen Titel und fand mich dabei wieder, dass ich auf eine alte Ausgabe der Art Review mit Sarah Lucas auf dem Cover schrieb. Der Titel erwies sich als Gedicht. Aus Versehen warf ich das Gedicht weg und es weigerte sich, zu mir zurückzukommen. Als temporäre Leihgabe war es auf ein leeres Blatt Papier mit dem Logo SAINT LAURENT PARIS geschrieben. Ich schrieb das Yves wieder vor das Saint Laurent und schloss ab mit MF für Motherfucker. YVES SAINT LAURENT MF oder „kleb’ dem Einhorn das Horn wieder an“. Das fiel mir nur als Fußnote ein, während ich das, was ich verloren habe, gerade eintippe. Du, ich, wir verstehen Art Review, Sarah Lucas und wir verstehen das Problem mit Saint Laurent Paris oder dem Ende einer Ära, jetzt die Ära der Galle/Cholera. Das ist noch immer nicht mein Gedicht. Mein verlorenes beschäftigte sich mit DUDU, einem Wort für „schwarz“ in der Sprache der Yoruba. Es teilt viele Wörter mit dem Altägyptischen, dem schwarzen Bild des Osiris. Es handelt sich um „afrikanische schwarze Seife“ und bedeutet auch „Kot“. Doudou liest sich wie „ich“, „mich“, „Liebling“ oder „liebstes Mädchen“. Es ist auch etwas Weiches und Kuscheliges. Ich merke jetzt, dass ich mich gezwungen sehe, frivole Fakten und selbst auferlegte Begründungen auszuschneiden und zu kopieren, obschon alles, was ich jemals hatte, „war“, Punkt, der Punkt, der sich meistens am Ende eines Satzes befindet.
Oh verdammt, Amnesie, Du, was soll ich tun? Und die farbigen Mädchen sagen,
doo do doo do doo do do doo
doo do doo do doo do do doo
doo do doo do doo do do doo
doo do doo do doo do do doo
doo do doo do doo do do doo”

Danai Anesiadou (*1976) ist Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Brüssel.