Zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum: Kontinuierliche Neuverhandlung von Beziehungen
Barbara Steiner im Gespräch mit Vanessa Joan Müller über das Bronze House von Plamen Dejanoff
Das Bronze House von Plamen Dejanoff wurde im Oktober 2018 offiziell eröffnet. Es handelt sich um eine große Skulptur auf dem Alexander-Battenberg-Platz in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Die rasterförmige Skulptur, deren Erscheinungsbild sich an traditionelle bulgarische Architektur anlehnt, versteht sich als Kunstwerk im öffentlichen Raum, das auch die Geschichte des historisch bedeutenden Platzes im Zentrum der Stadt thematisiert.
Der Alexander-Battenberg-Platz besitzt eine zentrale Stellung in der bulgarischen Geschichte, von der Zeit nach der Befreiung bis in die Gegenwart hinein. Er war Schauplatz von Paraden, Aufmärschen, aber auch von Protest, und diente verschiedenen Regimes als Kulisse politischer Repräsentation. Mehrere Jahrzehnte lang prägte das Georgi Dimitrov-Mausoleum den Platz, das jedoch 1999 zerstört wurde. Diese prominente Leerstelle besetzt das Bronze House von Plamen Dejanoff.
Barbara Steiner und Vanessa Joan Müller diskutieren vor Ort in Sofia in der Nationalgalerie die Rolle von Kunst im öffentlichen Raum für die heutige Stadtgesellschaft: Wie wirkt Kunst im öffentlichen Raum auf ihr soziales Umfeld ein? Und wie aktiviert sie über ihren Standort Geschichte, Zukunft und kulturelles Gedächtnis?
Moderation: Luchezar Boyadjiev
Ort: The National Gallery, Kvadrat 500
Vortragsaal, 5. Etage
Eingang über Vasil Levski Blvd., Sofia