Der Begriff Display leitet sich vom englischen „to display“ („anzeigen“) ab und meint im Kontext von Ausstellungen im Prinzip alles außer den gezeigten Kunstwerken selbst: die Szenografie des Raumes, die Sockel und Bilderrahmen, die Hängung der Werke, die Beschilderung an der Wand. Auch andere im weitesten Sinne rahmende Funktionen zählen zum Display, das weit mehr ist als Ausstellungsarchitektur und fließend in Fragen der Vermittlung übergeht. Damit wird es selbst zu einem Forum des Nachdenkens über Aufgaben von Kunst, Ausstellungen und Kunstinstitutionen, das immer wieder überraschende Vorschläge unterbreitet. Ausgehend von historischen Ausstellungsgestaltungen widmet sich das Seminar den verschiedenen Elementen des Displays, diskutiert, wo dieses beginnt und wo es möglicherweise aufhört oder in andere Bereiche übergeht. Was ist Teil des Kunstwerks, was gehört zum Display? Welche Möglichkeiten hat eine Institution wie die Kunsthalle Wien im Museumsquartier, ihre Ausstellungen zu präsentieren? Wo liegen unausgeschöpfte Potenziale?
Vanessa Joan Müller ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin und Leiterin der Dramaturgie an der Kunsthalle Wien. 2011/2012 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe im Fachbereich „Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis“.
Die Seminare der Kunsthalle Wien bieten eine intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und damit verbundenen Themen und Fragestellungen. Sie entstehen in enger Zusammenarbeit mit Künstler/innen, die an den Ausstellungen der Kunsthalle Wien beteiligt sind, und anderen Expert/innen auf dem Gebiet der Gegenwartskunst. Theorie und Praxis, Analyse und eigenständiges Umsetzen eigener Ideen stehen bei den jeweils mehrtägigen Veranstaltungen gleichwertig nebeneinander. Die Zahl der Teilnehmer/innen ist auf maximal 15 begrenzt.
Anmeldung unter vermittlung@kunsthallewien.at