LIEGESTÜHLE: Michael Lin
50 Liegestühle von Michael Lin für die Wiese vor dem project space „Life with Chair Caning, summer 2007“ ist nach Picassos Collage „Stilleben mit Stuhlgeflecht“, 1912 betitelt. „Life with Chair Caning, summer 2007” verflechtet, ähnlich seinem Vorbild, die Alltäglichkeit mit der Kunst. Im Gegensatz zu Picassos Werk ist Lins Arbeit integrativ und an die Dauer des Projekts, dem Sommer 2007, gebunden.
Die Farben der Arbeit sind einer bestehenden Pantone-Reihe entnommen –
damit inszeniert sich das Werk als Event und distanziert sich von ästhetischen Entscheidungen.
SKULPTUR: Julius Popp
Der Zufall des Nachrichtenflows ist messbar nach bits – ob das auch für seinen Sinn gilt, hinterfragt Julius Popp (1973, Nürnberg) mit BIT.FALL. Wasser ist Medium und Metapher für die einfach strukturierte, sinnlich wahrnehmbare und zugleich hochkomplexe Installation, die massenmedial bedeutsame Informationen, ihre Verteilung und Flüchtigkeit thematisiert.
Ein Computerprogramm selektiert die aktuellen Informationen von verschiedenen Nachrichtenwebsiten des Internets und liefert damit den Input für die Installation. BIT.FALL übersetzt diese digitale Information mittels 320 Magnetventilen in Wörter aus fallenden Wassertropfen.
SCHAUFENSTER: Choi Jeong-hwa
Choi Jeong-hwas Arbeit ist „laut, kommunikativ, absurd, politisch und radikal“. 1961 in Seoul geboren, reagiert er mit ironischer Schärfe auf die gesellschaftlichen Verschiebungen, die Korea seit der vollständigen Demokratisierung 1988 erlebt hat. Für das Schaufenster schöpft er aus dem Ideenpool eigener ortspezifischer Installationen und kombiniert sie mit traditionell koreanischen Klischee-Bildern: Ob bunte Lotuslampen, buddhistische Reliquien oder zwei von innen beleuchtete Schweineköpfe inmitten von Früchten und Blumen, das ursprünglich räumliche Werk wird Teil einer komplexen Fotomontage, die zwischen Groteske und Provokation eine trügerische Leichtigkeit suggeriert.
Weitere Arbeiten von Choi Jeong-hwa sind bis Mitte Juni in der Ausstellung „Elastic Taboos“ in der Kunsthalle Wien zu sehen.
project space goes public: Leuchtband/Skulptur/Schaufenster
Im vergangenen Jahr hat die Kunsthalle ihre Aktivitäten im öffentlichen Raum verstärkt: Der Kunsthalle project space am Karlsplatz als architektonischer und programmatischer Knotenpunkt zwischen Kunstinstitution und urbanem Milieu eröffnete im Herbst 2006 mit dem ´public space` drei neue Spielorte, die sich direkt an Passanten und Verkehrsteilnehmer richten.
LEUCHTBAND: YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES
SKULPTUR: JULIUS POPP
SCHAUFENSTER: CHOI JEONG-HWA