Oliver Ressler im Gespräch mit Başak Şenova
Oliver Ressler und Başak Şenova, türkische Kuratorin, derzeit in Wien tätig, widmen sich in ihrem Gespräch, ausgehend von Resslers künstlerischer Praxis, den sozio-politischen Aspekten der aufkommenden Klimabewegungen.
Das Gespräch sucht einen Einstieg über drei Kernfragen, die Resslers Werk bestimmt haben:
(i) Welche Rolle spielen Künstler*innen und Kulturproduzent*innen in den aufkommenden Klimabewegungen zu einer Zeit der Klimakrise?
(ii) Hat die Beteiligung so vieler Künstler*innen an sozialen Bewegungen eine sichtbare Auswirkung auf die weitere Kunstwelt oder nur auf bestimmte Teile von ihr?
(iii) Verschmutzende Unternehmen benutzen ausgefeilte Strategien zur Verschleierung ihrer Verschmutzung, ihrer Emissionen, ihrer Verantwortung. Die Produktion von Unsichtbarkeit ist konzertiert und höchst effektiv. Welche künstlerischen Strategien können diese massive Produktion von Undurchsichtigkeit durchbrechen?
In Auseinandersetzung mit der in der aktuellen Ausstellung zu sehenden sechsteiligen Filmserie Everything’s Coming Together While Everything’s Falling Apart konzentriert sich das Gespräch zudem auf Resslers künstlerische Forschungspraxis, Fragen der Methodik und treibende politische Ansatzpunkte.
Oliver Ressler lebt und arbeitet in Wien. Seine künstlerische Arbeit umfasst Installationen, Projekte im öffentlichen Raum und Filme zu Themen wie Wirtschaft, Demokratie, Migration, Klimakatastrophe, Widerstandsformen und soziale Alternativen. Er hatte Einzelausstellungen im Centro Andaluz de Arte Contemporaneo – CAAC, Sevilla; Lentos Kunstmuseum, Linz; MNAC – Nationalmuseum für Zeitgenössische Kunst, Bukarest; und SALT Galata, Istanbul. Ressler hat an mehr als 400 Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter Museo Reina Sofía, Madrid; Centre Pompidou, Paris; Van Abbe Museum, Eindhoven; MASSMoCA, North Adams, USA; an den Biennalen in Prag (2005), Sevilla (2006), Moskau (2007), Taipeh (2008), Lyon (2009), Venedig (2013), Quebec (2014), Jeju (2017), Kiew (2017), Göteborg (2019), Stavanger (2019) und an der Documenta 14, Kassel, 2017 (Ausstellung organisiert von EMST).
Ressler leitet das Forschungsprojekt Barricading the Ice Sheets über die Bewegung für Klimagerechtigkeit, finanziert vom Österreichischen Wissenschaftsfonds.
Er war der erste Preisträger des Prix Thun für Kunst und Ethik im Jahr 2016.
www.ressler.art
Başak Şenova ist Kuratorin und Designerin (MFA in Grafikdesign und Ph.D. in Kunst, Design und Architektur). Sie ist die Türkei-Korrespondentin von Flash Art International und Mitglied des Editorial Boards von PASS, der Zeitschrift der International Biennial Association. Senova fungierte als Beiratsmitglied des türkischen Pavillons auf der Biennale von Venedig, der Biennale von Istanbul und der Biennale für zeitgenössische Kunst, D-0 ARK Underground in Bosnien und Herzegowina. Sie kuratierte 2009 und 2015 die Pavillons der Türkei und Nordmazedoniens auf der Biennale in Venedig. Sie war Ko-Kuratorin des Projekts UNCOVERED (Zypern, 2011-2013) sowie der 2. und 5. Biennale für zeitgenössische Kunst, D-O ARK Underground (Bosnien und Herzegowina, 2013 und 2019). Sie war Vorsitzende der Kunstgalerie (ACM) SIGGRAPH 2014 (Vancouver), Kuratorin der Helsinki-Fotografie-Biennale 2014 und der Jerusalem Show VII: Fractures (2014) sowie der Eröffnungsausstellung von B7L9, Climbing Through the Tide (2019) in Tunis. Von 2017 bis 2019 arbeitete sie an CrossSections, einem forschungs-/prozessbasierten Kunstprojekt, und kuratierte im Rahmen des Projekts fünf Gruppen- und drei Einzelausstellungen in Wien, Helsinki, Stockholm und Rom in den Jahren 2018 und 2019. Derzeit ist sie Gastprofessorin an der Universität für angewandte Kunst Wien.
basaksenova.com
Veranstaltung in englischer Sprache
Wir bitten um Anmeldung unter: besucherservice@kunsthallewien.at
Die freie Donnerstagnacht
Jeden Donnerstag von 17 bis 21 Uhr freier Eintritt!