Der Czernin Verlag nimmt die Präsentation von Michaela Falkners neuem Buch als Anlass für die Podiumsdiskussion:
„Gibt es eine relevante Literatur? Manifestäres Schreiben wider das Biedermeier in der deutschsprachigen Literatur.“
Michaela Falkner geht in ihrem neuen Buch „Falkner II“ mit großem Ernst und erschütternder Radikalität ans Werk.
Ihre Hauptfigur gibt sich einer einsamen Revolte hin, auf der Suche nach einer radikal anderen, wirklich entscheidenden abschließenden Gewalt und meint gleich zu Beginn: „Vom Aufschrei Tausender wird die Rede sein.“ Euphorie, Passion und Enthusiasmus im gewaltvollen Agieren. Drastische und düstere Szenen, lustvolle körperliche Attacken, stets das aktive Moment betonend. Die vollkommene Zerstörung einer Ordnung. Genüsslicher und roher Zug in der Schilderung, der großen Pose keinesfalls abhold.
Unversöhnliche harte Etüden – eine Moritat in siebzehn Bildern.
Podiumsdiskussion
Moderation: Erna Lackner (FAZ, Die Presse)
Teilnehmer: Paul Jandl (NZZ), Michaela Falkner, Ferdinand Schmatz
Michaela Falkner versteht ihre Bücher als Manifestationen. Es sind doktrinäre unduldsame Texte, die Verweigerung von traditioneller Kommunikation. Nicht argumentieren sondern zeigen und konstruieren, zur Kenntlichkeit entstellen. Stellungnahme in ihrer radikalen Subjektivität, ihrer Unbedingtheit, ihrem Manifestcharakter. Sie unterstreicht hierin den performativen Charakter eines Textes, als eine Form des Proklamierens und Postulierens. Die Texte haben ein hohes Maß an revolutionärer Energie und bringen sich nicht zuletzt in ihrer Konzeption als Ganzheitsentwurf mit grundlegenden gesellschaftlichen Intentionen in Verbindung. Stellungnahme als Beitrag zur Diskussion rund um ein neues Biedermeier in der Literatur als auch in der Gesellschaft.