Bildende Kunst als Segment der Unterhaltungsindustrie trifft meist auf wenig intellektuelle Gegenliebe. Gleichwohl treten Kunst und Entertainment häufig in einen durchaus produktiven Dialog, insbesondere, wenn die Kunst Strategien kommerzieller Unterhaltungsproduktion adaptiert und das Spektakel gegen sich selbst wendet. In einer zunehmend auf Event programmierten Kunstwelt schlagen die Abgrenzungsmanöver zwischen Kunst, Konsum, Entertainment und Erkenntnisgewinn manchmal jedoch auch fehl. Kann man mit den Erwartungen der Ausstellungshäuser und ihres Publikums spielen und sie dennoch kritisch unterlaufen? Haben unterschiedliche Kunstinstitutionen jeweils andere Möglichkeiten, zu unterhalten, ohne sich im seichten Entertainment zu verlieren?
Francesca Habsburg unterhält sich mit Nicolaus Schafhausen über die Allianzen, aber auch Dissonanzen zwischen dem im positiven Sinne aufklärerischen Ansatz in der Gegenwartskunst und den institutionellen Anspruch, ein möglichst breites Publikum zu erreichen.
Francesca Habsburg (*1958) ist Kunstmäzenin und Gründerin der TBA21. Sie lebt in Wien.
Nicolaus Schafhausen (*1965) ist seit Oktober 2012 Direktor der Kunsthalle Wien.