Mit: Michael Emmenegger, Andreas Spiegl, Gesa Witthöft
Moderation: Andrea Hubin, Kunsthalle Wien; Michael Zinganel, Architekturtheoretiker, Kurator
Zumindest in ihrer Rhetorik setzte die Stadt Wien zuletzt in Stadtentwicklungsfragen verstärkt auf „Dialog“ und Bürger/innenbeteiligung. Gleichzeitig steht seit Jahren der Vorwurf im Raum, in Wien gäbe es schon lange keine Stadtplanung mehr. Es stellt sich daher die Frage, wer hier woran beteiligt werden soll, und zu welchem Zweck!? Sind Partizipationsangebote vor allem Beschwichtigungsstrategien und eine Pflichtübung in der Inszenierung von Konsens und Kompromiss – der gegenwärtig hegemonialen Auffassung von Demokratie? Wird hier nicht unterschlagen, dass auch Urbanität und Gesellschaft grundlegend von Antagonismen bestimmt sind? Welcher Ort wird Konflikten in Planungsprozessen zugeordnet: sind sie das zu befriedende Übel, oder könnte es – vor allem in der Gestaltung von Räumen – darum gehen, dem Widerstreit eine Plattform zu bieten?
Michael Emmenegger ist Geograf und Prozessmanager. Für Städte, Gemeinden, Firmen und Non-Profit-Organisationen gestaltet und moderiert er Entwicklungsprojekte, Partizipationsverfahren und Veränderungsprozesse an der Schnittstelle von Gesellschaft und Raum. Der Sozialwissenschaftler führt in Zürich ein eigenes Unternehmen. www.michael-emmenegger.ch
Andreas Spiegl ist Kunstkritiker und Kurator. Er unterrichtet u.a. Medientheorie am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der er auch von 2003 bis 2011 die Funktion des Vizerektors für Lehre und Forschung innehatte. Daneben arbeitet er (gemeinsam mit Christian Teckert) im Büro für kognitiven Urbanismus. Seine Schwerpunkte liegen in der Verknüpfung medien-, raum- und subjekttheoretischer Fragestellungen.
Gesa Witthöft, Dr.-Ing. DI, Senior Scientist, ist seit 2004 am Fachbereich Soziologie im Department für Raumplanung der TU Wien forschend, beratend und lehrend in den Feldern Stadterneuerung, Partizipation und Kommunikation, integrierte Prozesssteuerung und Planungstheorie, Gender, Diversität und soziale Ungleichheit tätig. Sie arbeitet auf der Basis interdisziplinärer Grundlagen sowie wissenschaftlicher und freiberuflicher Erfahrungen v.a. im Bereich der gesellschaftsorientierten Stadtentwicklungsplanung und Stadterneuerung.