Harald Gsaller: WU WEI do nothing (with nothing left undone)

Vortrag
12/10 2014 14 Uhr
Museumsquartier

In „WU WEI“ lässt der Bildende Künstler und Autor Harald Gsaller in mäandrischen Bewegungen an der Suche nach Spuren von Wirksamkeit des auf Laozi zurückgehenden daoistischen Leit-Prinzips „wu wei“ im urbanen chinesischen Alltag teilhaben.

So wird etwa in der Fiktion von „G9“ die Übernahme der G8-Gruppe (die acht führenden Industrienationen) durch China mithilfe erweiterter daoistischer (Strategem)Lehre durchgespielt. Von zentraler Bedeutung ist die (Qualität der) Leere des Geistes – vor jeder Aktion.

In „ChineseFlagProposals“ schließlich wird die chinesische Flagge selbst umgeschrieben. Anstelle der fünf gelben Sterne auf rotem Grund tritt, grafisch vermittelt, der Vorschlag, die verwickelt vertrackten Probleme des modernen China (der Welt?) ernsthaft vom Nullpunkt daoistischer Praxis her, dem Nicht-Tun, anzugehen. Eine Strategie des Inne-Haltens und der Wirksamkeit (little effort, great results).

Harald Gsaller (* 1960 in Lienz/Osttirol). Abschluss Studien der Chemie und Physik an der J. Kepler Universität Linz 1983. Lebt und arbeitet in Wien.