Die „Triadic Memories“, 1981 komponiert, sind ein ausgedehntes Klavierwerk von Morton Feldman, in dem sich das gängige Zeitverständnis aufzulösen scheint. Es ist eine Musik der leisen Töne und reduzierten Klangfarben, die dennoch einen ungemeinen tonalen Reichtum entfaltet. Das Stück wird von sich ständig verändernden rhythmisch-metrischen Strukturen bestimmt, die auf unregelmäßigen Symmetrien beruhen. Tatsächlich verändern sich metrische Elemente oder Harmonien vereinzelt oder erst nach längerer Zeit. Der Gesamteindruck bleibt deshalb der einer vielschichtigen Klangtektonik, die sich in der Zeit entfaltet und ein tonales Labyrinth formt, in dem sich der Zuhörer verlieren kann. Die Erinnerung an das zuvor Gehörte trifft auf eine repetitive Struktur und versteckte Symmetrien, die sich in unregelmäßigen Intervallen zu wiederholen scheinen. Im Verlauf von „Triadic Memories“ verlagert sich die Aufmerksamkeit so immer stärker auf die Aktualität des Augenblicks und wie die Klaviermusik diese moduliert.
Klavier: Ehrbar 1877, Gert Hecher Klavier-Atelier
Joonas Ahonen (*1984) ist Pianist. Er lebt und arbeitet in Helsinki und Wien. Als Solist trat er u. a. mit dem Helsinki Philharmonieorchester und mit den Musikensembles „Avanti!“ und „Ictus“ auf. Ahonen ist seit 2011 Mitglied des Klangforum Wien.