Gespräch über Skype (mit Robert Wilhite)
Guy de Cointet (1934–1983) ist ein typischer „Künstler-Künstler“: eine wenig bekannte Figur aus Los Angeles, die zahlreiche heutige Künstler inspiriert. De Cointet hat eine Art „erweitertes Theater“ geschaffen, in dem die Grenzen zwischen Kunst und Trivialkultur, Performance, Skulptur, Theater und Alltag verschwimmen. Er hat mehr als zwanzig Theaterstücke geschrieben, von denen die Hälfte zu seinen Lebzeiten aufgeführt wurde. Als Franzose in den USA war er ein genauer Beobachter einer Unterhaltungsindustrie, in der Soap-Opera, Body Building und selbsternannte Ärzte eine ebenso große Rolle spielen wie klassische Kultur. Die künstlerische Praxis von Robert Wilhite wiederum zeichnet sich durch eine Auseinandersetzung mit dem Zufallsgesteuerten und dem Kalkulierten wie Konzeptuellen aus. Seine Werke bewegen sich frei zwischen den Medien und den Disziplinen, von Skulpturen über Performances bis zur Malerei. In den späten 1970er Jahren hat Wilhite an vier Theaterstücken von de Cointet mitgewirkt und ist bis heute an deren Wiederaufführungen beteiligt. Die Veranstaltung erörtert die künstlerischen Sprachformen anhand der Werke von De Cointet und Wilhite.
in englischer Sprache
Krist Gruijthuijsen (*1980) ist seit 2012 künstlerischer Leiter des Grazer Kunstvereins. Er lebt und arbeitet in Graz.
Robert Wilhite (*1946) ist Künstler. Er lebt und arbeitet in den USA.