In textbasierten Arbeiten und Spoken-Word-Performances untersucht Nora Turato die flüchtige und missverständliche Natur der Sprache und wie wir sie im täglichen Leben erfahren. Turatos Wandgemälde für die Kunsthalle Wien nutzt die 62 Meter lange Vitrine an der südwestlichen Außenwand des Gebäudes, um einen Schrei darzustellen. Das akribisch angefertigte Wandbild, seine Schrift und der kontrollierte Farbauftrag stehen in direktem Kontrast zu dem von ihm dargestellten Klang der Stimme, den die Künstlerin als „eine der ursprünglichsten und ungehemmtesten Ausdrucksformen“ beschreibt. Die Arbeit bezieht sich auf das kollektive Trauma „des unaufhörlichen Nachrichtenkreislaufs und der Lage der Welt, mit dem wir alle konfrontiert sind und in dem der Schrei nicht nur die einzige vernünftige Form des Loslassens, sondern auch des Ausdrucks ist“.
Das Gespräch mit Michelle Cotton, Artistic Director Kunsthalle Wien, findet auf Englisch statt und ist kostenlos.
Im Rahmen der Vienna Art Week