Laura Amann, Kuratorin der Ausstellung, führt durch Darker, Lighter, Puffy, Flat.
Wir bitten um vorherige Anmeldung unter besucherservice@kunsthallewien.at oder direkt an der Kassa der Kunsthalle Wien Museumsquartier. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Die Führung ist kostenlos und findet auf Englisch statt.
Die Ausstellung Darker, Lighter, Puffy, Flat befasst sich mit dem Thema Brüste und der Frage, warum sie immer noch Gegenstand zahlreicher Skandale und Auseinandersetzungen zu sein scheinen. Warum gilt es als unschicklich, wenn Frauen sich am Swimmingpool oben ohne zeigen? Warum ist es anstößig, in der Öffentlichkeit die Brust zu geben, oder gar – Achtung! – ein Tier zu stillen? Warum ist es eine Nachrichtenmeldung wert, wenn jemand größere Brüste, kleinere Brüste oder gar keine Brüste haben möchte? Warum reden wir immer noch über Brüste?
Neben dieser übergeordneten Frage befasst sich die Ausstellung auch mit dem historischen – genauer gesagt dem kunsthistorischen – Blick auf Brüste. In jüngerer Zeit haben diese nämlich eine Transformation vom nährenden religiösen Symbol zum säkularisierten und sexualisierten Objekt erfahren. Drittens untersucht die Ausstellung, wie radikale, queere und feministische Diskurse über Politik und Gesellschaft in den Mainstream eindringen und von diesem letztlich verzerrt und vereinnahmt werden, aber wie sich dadurch Mainstream und radikales Denken vielleicht auch gegenseitig befruchten können. In einer Welt, in der bestimmte Körper eigentlich nicht existieren sollen, ist ihre Sichtbarkeit ein Akt des Widerstands, aber auch der Exponierung. Die stolze Zurschaustellung von Brustwarzen und Brüsten in allen Formen, Größen und Farben ist ein Akt der Normalisierung, aber möglicherweise gleichzeitig auch der Sexualisierung oder Objektivierung.
Darker, Lighter, Puffy, Flat bietet keine eindeutige Antwort auf diese Fragen, sondern präsentiert eine Vielzahl von Werken, Praktiken und Stimmen, die das scheinbar unbeschwerte, sinnliche und etwas laszive Motiv der Brüste nutzen, um die brennend relevanten – und gelegentlich auch düsteren und komplexen – Themen unserer Zeit zu adressieren, die sich hin- und herschwankend an der Grenze zwischen Sinnlichkeit und Diskursivität bewegen.