Der Zirkus gilt als Symbol für eine exotische Gegenwelt, für eine Welt des Traumes, als Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Konventionen. Doch auch die Zirkuswelt kennt Hierarchien, lebt nach eigenen Gesetzen, existiert im Alltag und verfügt über eine enge Bindung an die Außenwelt. So agiert der Zirkus innerhalb eines Handlungsfeldes, das das Publikum aus der eigenen Erfahrung bereits kennt, verzerrt diese Wahrnehmung jedoch durch Übersteigerung und Ironie. Im Akt der Dressur werden biologische Gesetze scheinbar auf den Kopf gestellt, die Akrobaten überwinden im Hochseilakt ebenso scheinbar die Gesetze der Schwerkraft und die Clowns treiben ihr Spiel mit Moral, Wertvorstellungen und sozialen Umgangsformen.
Die Ausstellung ?Parallelwelt Zirkus? geht über den Rand der Manege hinaus und versammelt internationale, künstlerische Positionen, die den Zirkus auch außerhalb des Zirkuszeltes thematisieren und Figuren, Formen und Metaphern daraus entlehnen.