Konzept: Manuel Pelmuș
Mit: Beniamin Boar, Ezra Fieremans, Jack Hauser, Sabina Holzer, Mihai Mihalcea, Mzamo Nondlwana, Elizabeth Ward
Eine Koproduktion von Kunsthalle Wien und Tanzquartier Wien
Um die Vorstellung zu besuchen, wird ein Eintrittsticket für die Kunsthalle Wien benötigt.
Permanent Collection ist eine fortlaufende Live-Aktion, die auf dem Konzept einer permanenten Sammlung basiert. Der rumänische Künstler Manuel Pelmuş erforscht in der Kunsthalle Wien die Möglichkeit einer Sammlung, die auf performativen und kollektiv erarbeiteten Gesten und Handlungen gründet. Eine Gruppe von Performer*innen führt die Arbeit aus, indem sie kunsthistorische Referenzen, kulturelle Artefakte, Kontexte, Ereignisse, Texte und Gesten aufnehmen und transformieren. Dafür setzen sie ausschließlich den Körper als Medium ein.
Manuel Pelmuș bedient sich dieser Form des Enactments als performativer Strategie, um den Kontext bestimmter Orte und Institutionen zu untersuchen. Dabei bewegt er sich frei zwischen strengen Klassifizierungskategorien und Besitzvorstellungen und suggeriert die Möglichkeit eines verkörperten, gemeinsam geteilten Erbes. So wird Permanent Collection täglich vier Stunden lang in der Kunsthalle Wien und simultan – buchstäblich in gemeinsamer Bewegung – im Museum für öffentlichen Verkehr in Timișoara (Rumänien) aufgeführt. Obwohl es keinen sichtbaren Zusammenhang zwischen den beiden Orten gibt, verbindet das Wissen um ihre gemeinsamen Bewegungen das Publikum in den beiden Städten und öffnet so ein Raum für Partizipation. Permanent Collection thematisiert den Körper als Ort von Resilienz und Zusammengehörigkeit und basiert auf der politischen Idee, dass der Akt einer*eines Einzelnen immer von den Handlungen anderer motiviert ist, auch wenn diese nicht Raum und Zeit teilen.
Permanent Collection nistet sich nicht nur im Erdgeschoss der Kunsthalle Wien, sondern auch in jenen halböffentlichen, von mehreren Institutionen des Museumsquartiers geteilten Gängen und Zwischenräumen ein, die zum Eingang der Kunsthalle Wien führen. Das Publikum ist eingeladen, beliebig viel Zeit mit der Arbeit zu verbringen. (Wieder-)Kommen und Gehen sind jederzeit möglich. Es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Manuel Pelmuş ist ein rumänischer Künstler mit einem Choreografie-Hintergrund. Er arbeitet in verschiedenen Kontexten wie Ausstellung, Theater und öffentlicher Raum. 2013 vertrat er Rumänien auf der 55. Biennale von Venedig zusammen mit Alexandra Pirici. Seine Arbeiten wurden weltweit in Museen und bei Biennalen gezeigt. Dazu zählen u.a.: Kyiv Biennale; Tate Modern, London; Van Abbemuseum, Eindhoven; Para Site Hong Kong; OFF-Biennale Budapest; Centre Pompidou, Paris; Museum Ludwig, Köln; Hebbel am Ufer, Berlin; SALT, Istanbul; BOZAR, Brüssel; Göteborg Biennale etc. 2019 kuratierte er gemeinsam mit Pierre Bal-Blanc die Ausstellung Collective Exhibition for a Single Body – The Private Score – Vienna 2019, eine Koproduktion von Kontakt Sammlung und Tanzquartier Wien. 2012 wurde Pelmuş mit dem Berliner Kunstpreis für Darstellende Kunst ausgezeichnet, 2014 erhielt er den Preis für herausragende Leistungen des National Dance Center in Bukarest.
Manuel Pelmuş ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule in Oslo (KHIO). Er lebt und arbeitet in Oslo und Bukarest.