Marwa Arsanios: Who is Afraid of Ideology?

Filmprogramm
15/3 2024 19 Uhr
school Grüngasse 22, A-1050 Wien

Performative Screenings bei school im Rahmen der Ausstellung Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman. Ancestral Clouds Ancestral Claims eingeladen von Andrea Popelka.
Marwa Arsanios wird zwischen den Vorführungen mit Nour Shantout über ihre Arbeit sprechen.

Eintritt frei.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Who Is Afraid of Ideology? ist eine fortlaufende Serie von Filmen über Formen der Selbstorganisation von Frauen, die sich gegen Ausbeutung und Unterdrückung innerhalb der Strukturen von Patriarchat, Staat und Kapitalismus wehren. Die vier bisher entstandenen Filme befassen sich insbesondere mit der Frage der Landverteilung und betonen deren wesentlich politischen Charakter, der im Kampf um „Nutzerschaft statt Eigentum“ gipfelt.

Die einzelnen Kapitel sind Initiativen von Frauen in Irakisch-Kurdistan, Nordsyrien, Kolumbien und Libanon gewidmet, die unter anderem für die kollektive Nutzung von Land, Basisdemokratie, ihre eigene Sicherheit und ihr Recht auf Selbstbestimmung kämpfen. In diesen Kontexten spielt der Aspekt eines Bündnisses, in dem sich Menschen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenfinden, eine entscheidende Rolle. Das Projekt erforscht daher das Potenzial nicht staatlichen politischen Handelns, das zur Überwindung bestehender Machtstrukturen genutzt werden kann. (Søren Grammel)

Marwa Arsanios ist eine Künstlerin aus Beirut. Ihre Praxis befasst sich mit strukturellen Fragen, wobei sie verschiedene Methoden, Formen und Strategien einsetzt. Von architektonischen Räumen, deren Transformation und Anpassungsfähigkeit in Konflikten bis hin zu von Künstler*innen betriebenen Räumen und temporären Konventionen zwischen feministischen Kommunen und Kooperativen tendiert die Praxis dazu, innerhalb und parallel zu bestehenden Kunststrukturen Raum zu schaffen, um mit verschiedenen Arten von Politik zu experimentieren. Der Film wird zu einer weiteren Form und einem Raum für die Verbindung von Kämpfen in der Art und Weise, wie sich Bilder aufeinander beziehen.

In den letzten vier Jahren hat Arsanios versucht, diese Fragen aus einer neuen materialistischen und einer historisch-materialistischen Perspektive mit verschiedenen feministischen Bewegungen, die um ihr Land kämpfen, zu erörtern. Sie versucht, Fragen des Eigentums, des Rechts, der Ökonomie und der Ökologie von bestimmten Gebieten aus zu betrachten. Die Hauptakteure sind das Land und die Menschen, die es bewirtschaften.

Ihre Forschung umfasst viele Disziplinen und wird in zahlreichen kollektiven Methoden und Gemeinschaftsprojekten eingesetzt.

Nour Shantout ist eine Künstlerin und Wissenschaftlerin. Sie wurde 1991 in Damaskus, Syrien, geboren und lebt seit 2015 in Wien. Sie begann 2009 ein Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste in Damaskus und setzte ihre Arbeit im Ausland fort. 2014 erhielt sie ihren Bachelor of Visual Arts an der Libanesischen Akademie der bildenden Künste sowie den Helen EL Khal Preis. Anschließend setzte sie ihr Studium an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris fort. Im Jahr 2020 erhielt sie ihr Diplom für Bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien (Textuelle Bildhauerei, Prof. Heimo Zobernig). Derzeit absolviert sie ihr Doktoratsstudium in Philosophie an derselben Akademie. Im Jahr 2021 erhielt ihr Forschungsprojekt Searching for the New Dress den Production Award; Culture Resource, sowie den The Visual Arts Grant; The Arab Fund for Arts and Culture (Beirut). Sie hat ihre Arbeit im Rahmen der Vortragsreihe Art and Protest in der Beinecke Library in Yale und im Palestine Museum US vorgestellt. Nour Shantout arbeitet aus einer postkolonialen feministischen Perspektive zu den Themen unterdrücktes Erbe, Gegen-Erinnerung, Gegen-Geschichte, Arbeit und Entfremdung.

 

Ausstellung