Gibt es wunderbare, pastellfarbene, federnd leichte elektronische Klangpanoramen? Kann man Musik wie einen Film spielen? Was haben Weichzeichner-Fotografien mit antiquierten Analog-Sythesizern zu tun? Und – wie klingt der Soundtrack zu diesem Fragenkatalog?
Die Antwort: wie Homme Beige. Manfred Hermann, „the man in beige“, ist soetwas wie der David Hamilton der elektronischen Musik. Gemeinsam mit seinem Co-Autor Jon Kaiser (u.a. Tanga, Paris Chic) präsentiert er auf seinem ersten Album „june“ (erscheint Ende 2004 auf monkey.) audio-erotische, weichgezeichnete, den Ohren schmeichelnde Klangporträts – eine Kollektion prickelnder Chillout- Pretiosen. Es gelingt den Wahlberlinern Homme Beige eine Art „organische Elektronik“ zu erzeugen, die entfernt an Air oder Röyksopp erinnert, in ihrem Minimalismus und ihrer Zartheit aber berückend eigen ist. Den typischen Lounge-Style-Klischees entziehen sich Hermann & Kaiser jedenfalls auf vornehme Weise. Die filigranen „beigen“ Klänge entstehen in der Verbindung von handgemachten analogen Sounds (erstellt in einem Elektronik-Antiquitätenpark) mit einem Gespür für feine Harmonien und unter Beiziehung experimenteller Software… Nachzuhören z.B. im „Soundpark“ von FM4.
Live verbindet Herr Hermann seinen polychromen Sound mit dem Saxophonisten Nicolas Schindler und der Videokünstlerin Susanne Buder zu einer elegant-meditativen Entspannungs- und Entschlackungskur. „Wie wenig Lärm machen die wirklichen Wunder…“ (Saint Exupéry).