Im Labyrinth
Das Passagen-Werk von Walter Benjamin ist ein intellektuelles Monster und philosophisches Labyrinth. Viele Teile des Fragment gebliebenen Textes sind jedoch zugleich auch lyrisch-sinnliche Literatur und spiegeln ein luzides Denken, das die Architektur der alten Pariser Einkaufspassage zur Metapher einer grundlegend sich wandelnden Gesellschaft erhebt.
Toncollagen, Videoeinspielungen und live gesungene Texte greifen Gedanken aus Benjamins Passagen-Werk auf, erweitern die Idee der Passage als Indikator einer zunehmend am Konsum orientierten Gesellschaft aber auch in die Gegenwart hinein. Das Prinzip der Montage orientiert sich dabei an Benjamins eigener Methode: „Ich habe nichts zu sagen. Nur zu zeigen. Ich werde nichts Wertvolles entwenden und mir keine geistvollen Formulierungen aneignen. Aber die Lumpen, den Abfall: die will ich nicht inventarisieren, sondern sie auf die einzig mögliche Weise zu ihrem Rechte kommen lassen: sie verwenden.“
Realisierung: Kunsthalle Wien
Konzept und Umsetzung: Erik Leidal (Gesang), Markus Oberndorfer und Jean Philipp Oliver Viol
Visuals: Stefano D’alessio und Martina Menegon
Dienstag, 10. / 17. / 24. September 2013
19 und 20 Uhr
Beginn: Im Klosterhof, Museumsquartier
Dauer: 120 Minuten