Information Overload: Research Based Art and the Politics of Spectatorship
Ort: Auditorium der Universität für angewandte Kunst
Claire Bishops Vortrag widmet sich dem Aufstieg derforschungsbasierten Kunst („research-based art“) und entwirft eine Genealogieseit ihrer Entstehung in den 1990er Jahren. Sie argumentiert, dassVeränderungen in dem Genre einerseits aus der Rezeption derpoststrukturalistischen Theorie an Kunstakademien in den 1980er Jahren,andererseits aus den technologischen Entwicklungen im Informationsmanagementseit den späten 1990ern Jahren resultieren. Auch die Rezeptionforschungsbasierter Kunst seitens der Betrachter/innen hat sich in diesen dreiJahrzehnten parallel zur Aufmerksamkeitsökonomie verschoben. Der Vortragversteht sich als Kritik an dieser künstlerischen Tendenz: ihrempost-hermeneutischen Ansatz, ihrer Rekonfiguration der Zuschauer/innen und ihrerVerschärfung der Informationsüberflutung (statt dieser Widerstand zu leisten).
Claire Bishop (geb. 1971 in London) ist Kunsthistorikerin, Kritikerin und Autorin. Sie ist Gastprofessorin für Curating Contemporary Art am Royal College of Art, London und seit 2008 außerordentliche Professorin im PhD-Programm für Kunstgeschichte am CUNY Graduate Center, New York. Neben zahlreichen Beiträgen in Kunstzeitschriften zählen zu ihren Veröffentlichungen unter anderem Installation Art: Eine kritische Geschichte (Tate/Routledge, 2005), Participation (Whitechapel/MIT Press, 2006)und Artificial Hells: Participatory Art and the Politics of Spectatorship (Verso, 2012). In ihrem aktuellen Buch Black Box, White Cube, Gray Zone: Dance Exhibitions and Audience Attention (TDR, 2018) beschäftigt sich Bishop mit den Auswirkungen sich verändernder digitaler Technologien auf zeitgenössische Kunst und Performance.
Eintritt frei
Eine Kooperation zwischen der Kunsthalle Wien und der Universität für angewandte Kunst / Unterstützt von FWF