Einführung: Vanessa Joan Müller
Rio, 2012
Red Code/HD Digital, 88:33 min
© Sara Morris, Courtesy White Cube
In Rio zeigt Sarah Morris die Vielschichtigkeit und Komplexität dieser widersprüchlichen Stadt – von der vollkommen durchkonzipierten und erotisierten Oberfläche bis hin zur manifesten städtischen Zersiedelung, der industriellen Produktion und dem täglichen Leben. In Rio wandert Sarah Morris’ Kamera wie ein Flaneur über den Strand von Ipanema, durch Krankenhäuser, die ikonische modernistische Architektur, Fußballstadien, Fabriken und Favelas. Gedreht wurde an Orten wie etwa im Büro des Architekten Oscar Niemeyer, kurz vor seinem Tod, dem Hauptquartier des Bürgermeisters von Rio, Eduardo Paes, dem berüchtigten Karneval und seiner „Winner’s Parade“, dem legendären „City of God“–Viertel oder im Inneren der Brahma-Bierfabrik. Rio konzentriert sich auf die Architektur der Stadt und dabei vor allem auf die Art und Weise, wie sie die soziale Interaktion bestimmt und eine Schlüsselrolle in der außenpolitischen Identität Brasiliens einnimmt. Mit Bildern, die zwischen Mikro- und Makroperspektive und Tag und Nacht wechseln, schafft Morris’ Film einen halluzinatorischen Raum, der die Psychologie dieser Stadt und ihre komplexe politische Geschichte erforscht.
Eintritt EUR 2
Mit Ausstellungsticket oder Jahresticket gratis