Moderation: Vitus Weh
Ein Dilettant übt eine Tätigkeit nicht berufsmäßig aus, sondern um ihrer selbst willen, aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft. Er ist ein „Liebhaber der Künste, der nicht allein betrachten und genießen, sondern auch an ihrer Ausübung Teil nehmen will“, so Goethe und Schiller in ihren 1799 verfassten Fragmenten Über den Dilettantismus. Es handelt sich um einen Amateur oder Laien, der allerdings im Verdacht steht, keinen wirklichen Sachverstand zu besitzen. Heute scheint die ambivalente Figur des Dilettanten omnipräsent zu sein. Die Grenzen zwischen dem Professionellen und dem Laien verschwimmen zunehmend, und das nicht nur auf dem Feld der Kunst. In welchem Sinne aber kann dann noch sinnvoll von Dilettantismus gesprochen werden? Juliane Rebentisch diskutiert mit Vanessa Joan Müller über die Gegenwart des Dilettantismus.
Vanessa Joan Müller (*1968) ist Dramaturgin der Kunsthalle Wien. Sie lebt und arbeitet in Wien.
Juliane Rebentisch (*1970) ist seit 2011 Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Sie lebt in Berlin. 2012 erschien ihre Habilitation Die Kunst der Freiheit.
Vitus H. Weh (*1965) ist seit 2002 Künstlerischer Leiter des quartier21. Er lebt und arbeitet in Wien. Er ist Gründungsredakteur der Zeitschrift springerin. Hefte für Gegenwartskunst.