Ein Kooperationsprojekt der Universität für angewandte Kunst Wien und der Kunsthalle Wien.
Vortrag: Bring me that Horizon! – Freiheit und Unabhängigkeit im Piratenfilm
Formalismus in der bildenden Kunst scheint der einzige Weg zu sein, nicht in die unsichtbaren Strukturen jenseits der weltlichen Ebenen des alltäglichen menschlichen Lebens zu bringen.
Freiheit und Unabhängigkeit sind Werte, die (im Film) zunächst Männern zugestanden werden. Männer dürfen frei von Land und Familie sein und frei um Abenteuer zu erleben, sich im Kampf zu messen und Reichtümer zu erwerben. Der Pirat gilt – ebenso wie der Cowboy im Western – als Inbegriff des freien Lebens. Ungebunden segelt er über die Weltmeere, ohne sich irgend jemandem gegenüber verantworten zu müssen. Frauen kommen in diesem Setting als Objekte der Begierde (Gouverneurstöchter) oder der Beförderung (Schiffe) vor, selten als aktive, selbstbestimmte Figuren. Was passiert aber, wenn eine Frau diese Position für sich beansprucht? Kapitänin ist? Kämpft? Nach Schätzen sucht? Schiffe ausraubt?
Entlang dieser Fragestellung bearbeitet der Vortrag die Überschneidungen von Frauendarstellungen in Hollywood-Filmen mit gesellschaftspolitischen Ereignissen und Gegebenheiten der Produktionszeit. Ausgehend davon, dass auch (oder gerade?) in „unpolitischer“ Massenunterhaltung eine ideologiegeleitete Weltanschauung vermittelt wird, werden anhand von Filmausschnitten aus Piratenfilmen unterschiedlicher Epochen Veränderungen in der Darstellung von Frauen herausgearbeitet und analysiert.
Vortragende: Mag.a Irene Zavarsky hat an der Universität Wien Politikwissenschaft studiert. Sie arbeitet als selbstständige Trainerin bei der Trainerei – Zentrum für Training, Beratung und Wissenschaft (www.trainerei.at) und schreibt im Moment an ihrer Dissertation zum Thema „Bring me that Horizon! – Freiheit und Unabhängigkeit im US Amerikanischen Piratenfilm der 30er, 40er und 50er Jahre“.
Im Rahmen der Gender Studies an der Universität für angewandte Kunst Wien.