Doubletake
Kollektives Gedächtnis und heutige Kunst

8.1.–28.2.1993

Ort

Kunsthalle Wien
Karlsplatz

Kurator*innen: Lynne Cooke, Bice Curiger, Greg Hilty

Künstler*innen

  • Stephan Balkenhol
  • Sophie Calle / Greg Shepard
  • Saint Clair Cemin
  • Peter Fischli / David Weiss
  • Katharina Fritsch
  • Julio Galán
  • Robert Gober
  • Andreas Gursky
  • Ann Hamilton
  • Gary Hill
  • Jenny Holzer
  • Narelle Jubelin
  • Mike Kelley
  • Jon Kessler
  • Jeff Koons
  • Glenn Ligon
  • Christian Marclay
  • Juan Muñoz
  • Juan Muñoz / Gavin Bryars
  • Simon Patterson
  • Tim Rollins + K.O.S.
  • Phillip Taafe
  • Boyd Webb
  • Rachel Whiteread

Die Ausstellung thematisierte die Existenz von signifikanten Bildern, Worten und Symbolen, die im kollektiven Gedächtnis eingebunden sind und einen wesentlichen Bestandteil der künstlerischen Produktion der späten Achtziger ausmachte. Der Titel der Ausstellung verweist auf die „doppelte“ Betrachtung der gezeigten Arbeiten: einerseits als unmittelbare, eigenständige Werke, anderseits als Träger von symbolisierter Bedeutung. Dabei ist Erinnerung nicht bloß als persönliche Erfahrung im scheinbar Subjektiven zu sehen, sondern als sedimentierte Alltagserfahrung im Kollektiven zu orten. In einer Ausstellungsarchitektur von Aldo Rossi wurden Arbeiten von 25 internationalen Künstler*innen gezeigt. Mit Doubletake konkretisierte sich auch der im Programm der Kunsthalle integrierte „erweiterte Kunstbegriff“, indem man über den Ausstellungsraum hinausging: unter anderem mit der Eröffnung durch eine Musik-Performance von Christian Marclay (USA) im großen Saal der TU Wien, mit Plakaten im Stadtraum von Jeff Koons (USA) und Boyd Webb (GB) sowie in einer Zusammenarbeit mit dem ORF, der während der Ausstellungsdauer das Radiostück A man in a room gambling von Juan Muñoz und dem Balanescu Quartett (E) ausstrahlte. Die Schau war eine modifizierte Version der in der Hayward Gallery London gezeigten Ausstellung.