Heute sind wir Menschen nicht mehr die Einzigen, die im globalen Netzwerk verbunden sind. Auch Maschinen und Dinge kommunizieren ohne die Vermittlung menschlicher Agenten miteinander und mit ihrer Umwelt. Durch diese Autonomie beginnen technische Geräte und Dinge – wie rituelle Artefakte bereits vor ihnen – ein Eigenleben zu führen und die traditionelle Trennung zwischen Subjekt und Objekt in Frage zu stellen.
Haben uns technische Objekte, die ursprünglich dafür entworfen wurden, unsere Wünsche zu erfüllen, bereits versklavt bzw. werden sie dies in Zukunft tun? Oder eröffnen sie im Gegenteil neue Wege des Denkens, Handelns und Produzierens?
Das Versprechen der vollständigen Automatisierung war der Schlachtruf des Fordismus. Was wir heute als Technologie (und Technik) bezeichnen ist jedoch eine Apparatur, die für Produktion, Kommunikation, Kontrolle und die Optimierung des Körpers, also für die Kolonialisierung und Rationalisierung von Raum, Zeit und Bewusstsein instrumentalisiert wird.
Doch Technik und Technologie können nicht darauf reduziert werden. In der Ausstellung werden Automatisierung, Improvisation und Faszination des Technoiden nicht entgegengesetzt, sondern bedingen sich gegenseitig. Die Künstler/innen betrachten Technik und Technologie in ihrer Komplexität, aber auch in ihrer Einbindung in rationale und irrationale Kräfte. Rituelle Gegenstände, Produktionsmaschinen, technische Apparate, Bilder und Kunstwerke bevölkern den Raum. Sie berichten von einer Archäologie des digitalen Zeitalters und von den Utopien einer technologischen Zukunft.
Künstler/innen : Athanasios Argianas, Zbyněk Baladrán, Thomas Bayrle, James Benning, Bureau d’études, Steven Claydon, Tyler Coburn, Philippe Decrauzat & Alan Licht, Harry Dodge, Juan Downey, Cécile B. Evans, Judith Fegerl, Melanie Gilligan, Peter Halley, Channa Horwitz, Geumhyung Jeong, David Jourdan, Barbara Kapusta, Konrad Klapheck, Běla Kolářová, Nick Laessing, Mark Leckey, Tobias Madison & Emanuel Rossetti, Benoît Maire, Mark Manders, Daria Martin, Shawn Maximo, Régis Mayot, Wesley Meuris, Gerald Nestler, Henrik Olesen, Julien Prévieux, Magali Reus
Kuratorin: Anne Faucheret
Die Ausstellung wird voneinem umfangreichen Programm begleitet, das u.a. Kooperationen mit dem brutWien (30. & 31. März / 7. April), mit dem Electric Spring Festival (8./9. April) undmit dem Filmarchiv Austria (11. – 13. Mai) umfasst.
Ein speziell entwickeltesKinderprogramm führt Kinder zwischen 6 und 13 Jahren in die Technik ein(17. & 30.April / 5.Mai).
Kommunikation und Vernetzung sowie deren Auswirkung auf die Wahrnehmung und den Alltag des modernen Menschen waren Thema der Ausstellung The Future of Memory.
Ermäßigter Eintritt mit brut Ticket um EUR 2.
Themenführungen
Der Algorithmus des Entdeckens
jeden Sonntag, 15 Uhr
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Pressestimmen
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„Menschen und Maschinen“
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„MENACE 2, an artificial intelligence made of wooden drawers and coloured beads „
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„TECHNE, ART and BEYOND“
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„Unterwürfige Zellhaufen und Maschinenlogik“
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„Wer ist hier der Sklave?“
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„Maschinelle Kunstwelten“