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Übertragung---Relais---

Datum und Uhrzeit

Samstag, 1.12.2001
14:00

Ort

Museumsquartier / Halle1

Veranstaltung

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung "Televisions - Kunst sieht fern" (18.9.2001 – 6.01. 2001)

Cornelia Kogoj/Initiative Minderheiten, Wien Wo sind die MigrantInnen? Österreichisches Fernsehen als Mittel kultureller Normsetzung

"Das Fernsehen ist immer noch weiß und österreichisch, Österreich aber nicht". In diesem auf Österreich abgewandelten Satz eines britischen Medienexperten (J. Gibson, Jackson’s Vision for Channel 4, 1999), wird der Ausschließungscharakter von Fernsehen für marginalisierte Gruppen verortet. Wer einbezogen und wer ausgeschlossen wird, unterliegt dem Konstrukt der imaginierten österreichischen Gemeinschaft. Denn Fernseh-Bilder spielen bei der Definition und der Ausübung politischer Macht eine entscheidende Rolle. Medien versuchen nicht nur soziale Wirklichkeit darzustellen, sondern schaffen selbst Realität. In Österreich begann die Einbindung von ethnischen Minderheiten in die Medienlandschaft mit den anerkannten Volksgruppen der Kroaten und Slowenen. Fernsehsendungen, die den Bedürfnissen der "neuen Minderheiten" – der Zugewanderten seit den 60er Jahren – nachkommen, finden sich so gut wie keine, da u.a. terrestrisches Fernsehen nach wie vor dem gesetzlichen Sendemonopol des ORF unterliegt. In dem Vortrag soll es sowohl um die Repräsentation von MigrantInnen in den Mainstream-Formaten gehen als auch um die Möglichkeit zur Schaffung von gegen-hegemonialen Fernsehräumen Ein wesentlicher Aspekt ist die Rolle von transnationalen Medien wie Satelliten- und Kabelfernsehen für MigrantInnen aus der Türkei und aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Moderation: Justin Hoffmann