Louise Bourgeois
Jenny Holzer
Helmut Lang

9.10.1998–10.1.1999
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Ort

Kunsthalle Wien
Karlsplatz

Die Kunsthalle Wien lud die Bildhauerin Louise Bourgeois (geb. 1911, Paris, gest. 2010, New York City), die Konzeptkünstlerin Jenny Holzer (geb. 1950, Gallipolis, Ohio) und den Modedesigner Helmut Lang (geb. 1956, Wien) ein, eine gemeinsame Ausstellung zu realisieren. Geschichte, Zugangsweise und Disziplin der Künstler*innen sind unterschiedlich. Der gemeinsame Nenner liegt in der Auseinandersetzung mit dem Körper, seiner Haut, den schützenden Oberflächen von vestimentären Codes und in der Beschäftigung mit dem Feld menschlicher Obsessionen, die Identität und das Verhältnis zwischen Menschen bestimmen.

In der Ausstellung verdichteten sich die verschiedenen Herangehensweisen der Künstler*innen zu einem dichten Gewebe von Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Texten. Je weniger von einem vorgegebenen gemeinsamen Slogan ausgegangen werden kann, desto existenzieller, offener und atmosphärischer wird ein Raum, in dem die dort wirksam werdenden Obsessionen die Projektionsfähigkeit der Betrachter*innen aktiviert.

Louise Bourgeois beschäftigte sich in ihren Installationen, Zeichnungen und Objekten mit den Themen des Selbst im Verhältnis zum Anderen, mit Erinnerung, Begehren und Wahrnehmung. Dem unendlichen Denk- und Gefühlsraum menschlicher Empfindungen, schmerz- und lustvollen Hinwendungen zum Anderen sowie Traumata, Schuldgefühlen und sozialen Konfliktfeldern, widmete sich Jenny Holzer in Installationen in der Kunsthalle Wien und in Projektionen auf Fassaden im Wiener Stadtraum. Helmut Lang spiegelte in einer Video-Installation die Wirklichkeit des eigenen Werkes mit jener der sozialen Wirklichkeit der Rezipient*innen, der Träger*innen von Gewündern, und schuf so ein auf Reduktion bedachtes, kommunikatives Setting der Reflexion.

Konzept: Louise Bourgeois, Jenny Holzer, Helmut Lang, Sabine Folie, Gerald Matt

Kuratorin: Sabine Folie

Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit Beiträgen von Paulo Herkenhoff, Ulf Poschardt, und Slavoj Zizek, ca. 128 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.

Wir danken für die Unterstützung: Kulturabteilung der Stadt Wien, Bundeskanzleramt Sektion Kunst.

Hautsponsor: Wiener Städtische Versicherung; Förderer: Vöslauer AG, ARAC Autovermietung