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Hysterical Mining

29.5.–6.10.2019
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Barbara Kapusta, The Giant, 2018, Courtesy die Künstlerin und Gianni Manhattan, Wien

Ort

Museumsquartier / Karlsplatz

Kurator*innen: Anne Faucheret, Vanessa Joan Müller

Eine Ausstellung der Kunsthalle Wien im Rahmen der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019.

Technologie gehört in jeder Gesellschaft zu den grundlegenden Feldern, in denen Geschlecht artikuliert wird. Technische Fertigkeiten und Kenntnisse scheinen spezifischen Geschlechtern zugeordnet zu sein und tragen so zur Ausformulierung von Maskulinität und Femininität bei.

In der heutigen westlichen Welt, die als erste die Industrialisierung durchlief und die globale Produktion materieller und geistiger Güter, von Waren, Dienstleistungen und Wünschen beherrschte, ist Technologie eindeutig männlich kodiert. Männern wird eine natürliche Neigung zur Technologie zugeschrieben, während Frauen ihr angeblich ängstlich oder ablehnend gegenüberstehen. Männer befassen sich aktiv mit Maschinen, bauen und benutzen sie. Auch Frauen verwenden Maschinen, gelten aber gewissermaßen als passive Nutznießerinnen des Erfindergeists. Die modernistische Verknüpfung von Technologie und Männlichkeit spiegelt sich auch in geschlechtsspezifischen Alltagserfahrungen wider, in historischen Erzählungen, in der Arbeitswelt und im Bildungswesen, in der Gestaltung neuer Technologien und in der Verteilung von Macht in einer globalen Gesellschaft, die Technologie als Haupttriebfeder des Fortschritts sieht.

Die Ausstellung untersucht die materiellen Welten, die wir durch Technologie erzeugen, und die Rolle der Technologie in der Ausbildung lokaler und globaler Konfigurationen von Macht, Identitäten und Lebensweisen. Sie knüpft an radikal-feministische und techno-feministische Theorien von den 1970ern bis zur Gegenwart an, die die Koppelung neuer Technologien und technischer Wissenschaften an patriarchalische Vorstellungen kritisiert und revidiert haben. Die Agenda von Hysterical Mining ist intellektuell und politisch zugleich. In ihren Arbeiten thematisieren die Künstler/innen der Ausstellung Formen von Wissen, Fähigkeiten und Körperpraktiken, um sie in Bezug auf den Einsatz wie auch die Produktion von Technologien neu zu denken und ins Werk zu setzen.

Künstler/innen: Trisha Baga, Louise Drulhe, Veronika Eberhart, Sylvia Eckermann & Gerald Nestler, Judith Fegerl, Fabien Giraud & Raphaël Siboni, Katrin Hornek, Barbara Kapusta, Marlene Maier, Miao Ying, Pratchaya Phinthong, Marlies Pöschl, Delphine Reist, Tabita Rezaire

Kuratorinnen: Anne Faucheret, Vanessa Joan Müller

Diskurszone

Die Diskurszone in der Kunsthalle Wien Karlsplatz wird zum Ende der Ausstellung im September und Anfang Oktober für eine Vielzahl von Veranstaltungen aktiviert: Gespräche mit Künstler/innen, Filmprogramme, Workshops, Performances und Reading Sessions. Barbara Kapusta liest aus ihren Texten, Tänzerin Anne Juren wird in der Ausstellung performen, Irene Posch macht einen Workshop zu Handcrafting the Digital.Tabita Rezaire wird mit uns den Sternenhimmel bei Vollmond betrachten, Thomas Edlinger gestaltet einen Abend zum Thema Feminismus, Kunst und Technik. Im Rahmen einer Kooperation mit LE STUDIO Film und Bühne wird ein zur Ausstellung passendes Filmprogramm kuratiert.

Community College: The Black Box Issues

Könnte es einen empathischen feministischen Algorithmus geben? Welches Wissen können wir uns über die inneren Vorgänge von Black Boxes aneignen, um handlungs- und kritikfähig zu sein und gegen jene Diskriminierungen vorgehen zu können, die von Technologie verstärkt werden? Offene Treffen, Workshops und kollektive Aktionen im September (20 – 28/9 2019) – die Übersetzungen dessen wagen, was nur anteilig zu verstehen ist.
Details zu Programmpunkten und Teilnahmemöglichkeiten: community.college@kunsthallewien.at

Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Barbara Kapusta, The Giant, 2018, Courtesy die Künstlerin und Gianni Manhattan, Wien
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Delphine Reist, Étagère, 2007, Collection Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne / Rhône-Alpes, Courtesy die Künstlerin; Miao Ying, Blind Spot – People, 2019, Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Tabita Rezaire, Ultra Wet – Recapitulation, 2017–2018, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Johannesburg; Miao Ying, Blind Spot – People, 2019, Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Louise Drulhe, Critical Atlas of Internet, 2015; The Two Webs, 2017, Courtesy die Künstlerin, Barbara Kapusta, The Giant, 2018, Courtesy die Künstlerin und Gianni Manhattan, Wien, Judith Fegerl, the kitchen was what she had given of herself to the world, 2019, Courtesy Galerie Hubert Winter, Wien
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Pratchaya Phinthong, 2017, 2009, Sammlung FRAC Lorraine, Metz, Courtesy gb agency, Paris; Barbara Kapusta, The Giant, 2018, Courtesy die Künstlerin und Gianni Manhattan, Wien; Tabita Rezaire, The Song of the Spheres, 2018, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Johannesburg
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Barbara Kapusta, The Giant, 2018, Courtesy die Künstlerin und Gianni Manhattan, Wien; Tabita Rezaire, The Song of the Spheres, 2018, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Johannesburg
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Katrin Hornek, Casting Haze, 2018–2030, Courtesy die Künstlerin
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Trisha Baga, T BT, 2016; Untitled, 2016, Courtesy die Künstlerin und Société, Berlin
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Louise Drulhe, Critical Atlas of Internet, 2015; The Two Webs, 2017, Courtesy die Künstlerin
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Fabien Giraud & Raphaël Siboni, The Outlawed (The Unmanned, Season 1, Episode 3), 2018, 1922 – The Uncomputable (The Unmanned, Season 1, Episode 4), 2016, 1834 – La Mémoire de Masse (The Unmanned, Season 1, Episode 5), 2015, Courtesy die Künstler
Ausstellungsansicht: Hysterical Mining, Kunsthalle Wien 2019, Foto: Jorit Aust: Marlene Maier, Unreal Engines, 2019, Courtesy die Künstlerin

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